Emilianusstollen

Emilianus-Stollen St. Barbara


Touristische Informationen:

Ort: St. Barbara, Wallerfangen.
(49.330378, 6.679802)
Öffnungszeiten: MAI bis OKT einmal im Monat.
[2022]
Eintrittspreise: Erwachsene EUR 4.
[2022]
Typ: MineKupfer
Licht: LightBeleuchtung mit Glühlampen
Dimension:
Führungen: D=1 h. Deutsch - German
Fotografieren:
Zugänglichkeit:
Literatur:
Adresse: Landkreis Saarlouis, Kaiser-Wilhelm-Straße 4-6, 66740 Saarlouis, Tel: +49-6831-449, Fax: +49-6831-427.
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Geschichte

1976 Saarbergwerke AG sichert den hinteren Stollenbereich durch einen Stahlausbau.

Geologie

Azurit 2CuCO3.Cu(OH)2 oder auch Bergblau bildet in Wallerfangen/Saar eine Lagerstätte mit dem Namen St. Barbara. Das Saartal is auf 180 m NN eingetieft in das Plateau des Saargaus (340 m asl), der Buntsandstein bildet mit dem Stufenbildner, dem 20 m mächtigen Voltziensandstein, eine Schichtstufe. In dieser Schicht finden sich auch die Lettenlagen, stark tonhaltige Schichten, sowie die sogenannten Bröckelbänke. In diese beiden Schichten ist Azurit in geringer Konzentration eingelagert, meist in Form von sogenannten Suppenlinsen, aber auch als Konkretionen bis zu Faustgröße.

Bemerkungen

Der Emilianusstollen ist ein Kupferbergwerk aus der Römerzeit, das einzige direkte Zeugnis untertägigen Erz-Bergbaus in Mitteleuropa aus der Römerzeit. Generell ist die Zahl der römerzeitlichen Bergwerke nördlich der Alpen recht gering. Es gibt aber einige Steinbrüche sowie unterirdische Mühlsteinbrüche. Im Emilianusstollen wurde das Kupfermineral Azurit abgebaut, berühmt wegen seiner blauen Farbe. Es wird bis heute als Pigment für Farbe benutzt und wurde in späterer Zeit unter dem Namen Wallerfanger Blau berühmt.

Eigentlich gibt es zwei Emilianusstollen, den oberen und den unteren, der obere ist für Besucher zugänglich. Er wurde zum Schaubergwerk ausgebaut und hat elektrisches Licht. Benannt wurden die Stollen nach einer lateinischen Inschrift einige Meter neben dem Stollenmundloch des Oberen Emilianus-Stollens. Sie wurde in den anstehenden Sandstein geschrieben und ist die einzige bekannte Bergwerksinschrift des römischen Imperiums.

„INCEPTA OFFICINA EMILIANI NONIS MART”
Der Stollen wurde begonnen von Emilianus am 9. März

Dies wird interpretiert als ein Hinweis auf die Erüllung einer Frist. Anscheinend hatte ein gewisser Unternehmer namens Emilianus die Konzession zur Eröffnung dieses Bergwerksbetriebes erworben und diesen fristgerecht begonnen. Bereits zur Römerzeit wurde der Azurit wegen seiner Farbe abgebaut, nicht als Kupfermineral. Das Blaupigment brachte mehr als das Zehnfache seines Kupferwertes. Es wurde jedoch weiterverarbeitet zu Ägyptisch Blau oder Cuprorivait (CaCuSi4O10). Dadurch vervielfachte sich der Wert noch einmal.

Die Azuritlinsen von Wallerfangen enthalten viel Glimmer und andere Tonmineralien, die wiederum einen hohen Aluminiumgehalt haben. Sowohl Azurit als auch Cuprorivait enthalten jedoch kein Aluminium, der hohe Aluminiumgehalt ist ein Charakteristikum der Wallerfanger Lagerstätte. Es lässt sich deshalb in blauen Farben römischer Gebäude eindeutig nachweisen, wenn sie aus Wallerfangen stammen. So konnte nachgewiesen werden dass es vielfältig eingesetzt wurde.