Vereinsbergwerk Grüner Zweig


Touristische Informationen:

Ort: 09487 Schlettau.
Vom Marktplatz Elterleinerstraße in Richtung Finkenburg, am Ortsausgang links Krummer Weg, bis zum Waldanfang. Kurzer Fußweg Richtsteig zum „Grünen Zeig“.
(50.557623, 12.931477)
Öffnungszeiten: Am Tag des offenen Denkmals.
Nach Vereinbarung.
[2023]
Eintrittspreise: Spende.
[2023]
Typ: MineSilber
Licht: Helm und Kopflampe mitbringen
Dimension: T=8 °C.
Führungen: L=700 m.
Fotografieren: erlaubt
Zugänglichkeit: nein
Literatur:
Adresse: Vereinsbergwerk Grüner Zweig, Bergknappschaft Schlettau e. V., An der Zschopau 29, 09487 Schlettau, Tel: +49-3733-64796. E-mail:
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Geschichte

1504 Knappschaft Schlettau erstmals mit der Zuordnung zum Bergamt Buchholz erwähnt.
1515 Schlettau wird freie Bergstadt.
1521 erste Schlettauer Bergordnung durch Bergmeister Brenzyg aus Wolkenstein.
1668 Knappschaft Schlettau erneut gegründet.
1767 Grube wieder geöffnet.
1811 Grube geschlossen.
MAY-1945 letztmalig Mitgliedsbeiträge kassiert.
1999 23 ehemalige Bergleute gründen die Bergknappschaft Schlettau neu als Verein.
2001 Vereinsbergwerk für Forschungszwecke.

Geologie

Bemerkungen

Das Vereinsbergwerk Grüner Zweig wird auch als Besucherbergwerk Grüner Zweig bezeichnet, dennoch ist es kein kommerziell betriebenes Bergwerk mit festen Öffnungszeiten, von denen es im Erzgebirge viele gibt. Es handelt sich um ein Bergwerk, das vom ortsansässigen Verein Bergknappschaft Schlettau e.V. restauriert und zugänglich gemacht wurde. Sein Zweck ist in erster Linie die Erhaltung der Bergbaugeschichte von Schlettau und Interessierten die Möglichkeit zu bieten diese selbst zu erleben. Deshalb kann das Bergwerk auch nur an besonderen Tagen, wie zum Beispiel am Tag des offenen Denkmals und auf Anmeldung besucht werden. Zudem ist es zwar gesichert aber nicht komfortabel ausgebaut, alte Kleidung, Gummistiefel, Helm und Kopflampe, sowie Handschuhe sollte jeder Besucher mitbringen. Der Verein sieht sich als Nachfolger der Knappschaft Schlettau, die mit dem Ende des Zweiten Weltkriegs aufhörte zu existieren.

Das Bergwerk gehört zu den ältesten erhaltenen Zeugen des Schlettauer Bergbaus. Bereits im 15. Jahrhundert hatte der Stollen eine Länge von 440 m erreicht, besaß zwei Tagschächte, einen Kunstschacht zum Pumpen des Wassers und sieben Gesenke (Blindschächte). Doch weder warum der Bergbau eingestellt wurde noch wann, ist bekannt. Schlettau bekam jedoch erst im 16ten Jahrhundert eine Knappschaft, wurde freie Bergstadt und erhielt die erste Schlettauer Bergordnung durch Bergmeister Brenzyg aus Wolkenstein.

Die Grube war ein zweites Mal zwischen 1767 und 1811 in Betrieb. Es gab einige Erweiterungen, neue Stollen, einen Tageschacht, ein Förderschacht, ein Kunstschacht und eine Radkammer. Es wurden etwa 200 Zentner Silber abgebaut, doch ganz so wie erhofft war die Ausbeute wohl nicht, von den geplanten 30 Bergmannshäuser wurden nur 9 errichtet. Das Kommando Woas der SAG Wismut untersuchte die Grube nach dem Zweiten Weltkrieg erfolglos auf Uranerz. Im Rahmen der geologischen Erkundung der DDR erfolgte 1971 eine nochmalige Untersuchung. Auch diesmal war das Ergebnis wohl nicht überzeugend. Schließlich wurde das Bergwerk von einigen Enthusiasten 1995 illegal geöffnet. Doch inzwischen existiert der Verein und betreibt das Bergwerk zu Forschungszwecken und als Vereinsbergwerk.

Bei den Führungen werden etwa 350 m Stollen befahren, die noch von Hand mit Schlegel und Eisen gegraben wurden. Mehrere Gesenke, eine 10 m hohe Radkammer, Abbaue, und Füllorte können besichtigt werden. Auf Grund des Alters haben sich an vielen Stellen schöne Sinterbildungen aus Eisenhydroxid und Mangan, sowie Gipskristalle gebildet.