Ort: |
Mühlenstraße 40b, 34431 Marsberg.
A44 Ausfahrt Marsberg, B7 nach Marsberg. A46 Autobahnende B480/B7 nach Marsberg. (51.453481, 8.861667) |
Öffnungszeiten: |
APR bis OCT Sa, So 14. NRW Schulferien Mi, Sa, So 14. [2023] |
Eintrittspreise: |
Erwachsene EUR 10, Kinder (7-12) EUR 5, Kinder (0-6) frei, Familien (2+*) 25. [2023] |
Typ: | Kupfer Speläotherapie |
Licht: | Beleuchtung mit Glühlampen |
Dimension: | T=10 °C, H=98 %. |
Führungen: | D=2 h. |
Fotografieren: | erlaubt |
Zugänglichkeit: | nein |
Literatur: |
Daniela Böddicker (1993):
Der Kupferbergbau in Marsberg, vorwiegend im 19. und 20. Jahrhundert
Hrsg.: Uni Münster. Münster 1993 (Mag.-Arb.).
Felix Bieker, Klaus Lattek (1992): Kilianstollen – Bergbau und Geologie in Marsberg Hrsg.: Marsberger Heimatbund e.V. Schulte, Marsberg 1992. Rainer Slotta (1983): Die Gruben auf den Erzvorkommen von Stadtberge-Niedermarsberg In: Deutsches Bergbau-Museum Bochum (Hrsg.): Technische Denkmäler in der Bundesrepublik Deutschland. Teil 4/1 (Der Metallerzbergbau). Bochum 1983, S. 667–681. |
Adresse: |
Marsberger Heimatbund e. V., Rathaus, Mühlenstraße 40b, 34431 Marsberg, Tel: +49-2992-4366.
E-mail:
Stadtmarketing und Wirtschaftsförderung Marsberg e.V., Bäckerstraße 8, 34431 Marsberg, Tel: +49-2992-3388. E-mail: |
Nach unserem Wissen sind die Angaben für das in eckigen Klammern angegebene Jahr korrekt. Allerdings können sich Öffnungszeiten und Preise schnell ändern, ohne daß wir benachrichtigt werden. Bitte prüfen Sie bei Bedarf die aktuellen Werte beim Betreiber, zum Beispiel auf der offiziellen Website in der Linkliste. |
1150 | erste urkundliche Erwähnung des Bergbaus auf die Erze des Eresberges durch König Konrad III. |
1838 | Grube Friederike wird angefahren. |
1842 | Grube Oscar wird angefahren. |
1845 | Grube Mina wird angefahren. |
MAR-1945 | Bergbau endet. |
1981 | Kilianstollen erneut angefahren. |
26-MAY-1984 | Schaubergwerk eröffnet. |
2013 | Heilstollen Marsberg eröffnet. |
Das Schaubergwerk Kilianstollen wird vom Marsberger Heimatbund betrieben, der das Bergwerk der Öffentlichkeit zugänglich gemacht hat. Die Gesteine des Oberdevons bis Unterkarbons sind im Bergwerk vollständig aufgeschlossen. Erläutert werden die Abbautechniken, die geologie, aber auch die Aufbereitung des Erzes. Besonderes Augenmerk auf die Aufbereitung der kupferhaltigen Lösungen gelegt. Im Museum werden die vielfältigen Mineralien vorgestellt, die man auch heute noch auf Bergehalden und in Steinbrüchen findet. Seit 2013 wird zudem ein Heilstollen für Speläotherapie betrieben.
Für die Führung werden warme Kleidung und gutes Schuhwerk empfohlen. Auch eine eigene Taschenlampe ist hilfreich. Die Führung beinhaltet eine Fahrt mit der Grubenbahn.
Der Kupferabbau im Raum Marsberg hat eine über tausendjährige Tradition. Vermutlich wurde bereits seit dem späten 8. Jahrhundert Kupfer abgebaut und als Münzmetall verwendet. Ab dem 12. Jahrhundert ist der Bergbau urkundlich belegt, 1150 verlieh Konrad III. (HRR) an Wibald von Stablo das Recht, im Eresberg nach Kupfer, Gold, Silber, Blei und Zinn zu schürfen. Bis ins 16. Jahrhundert wurde in Pingen oberirdisch abgebaut, Problem war das Grundwasser, durch das die Gruben häufig absoffen. Nach der Gründung von Gewerkschaften, die auch die Infrastruktur für die Pumpen organisierten, wurde 1650 mit dem Tiefbau begonnen. Seinen Höhepunkt erreichte er im 19. Jahrhundert, unter der 1834 gegründeten Stadtberger Gewerkschaft die den Bergbau bis zu ihrer Liquidation 1930 führte.
1935 wurde der Bergbau- und Hüttenbetrieb mithilfe von staatlichen Subventionen wieder aufgenommen. Der Bergbau war jedoch eine Maßnahme der Nazis zur Produktion kriegswichtiger Güter und endete mit dem Zweiten Weltkrieg. Ein neues Verhüttungsverfahren, die chlorierende Röstung, führte zu erheblichen Umweltproblemen. Eigentlich wurde dem Roherz lediglich Kochsalz zugegeben, doch während die im Erz enthaltene organischen Substanz durch das Chlor wie gewünscht abgebaut wurde, entstanden so chlorierte Kohlenwasserstoffe, unter anderem Dioxin- und Furanverbindungen. Besonders unglücklich war, dass die rote Schlacke nach dem Krieg ein Jahrzehnt lang als Hüttensplitt für Sportplätze verwendet wurde. Erst 1991 wurde bei Messungen auf Bremer Sportplätzen eine starke Dioxin- und Furanbelastung festgestellt, die die zulässigen Grenzwerte zum Teil um das Zehntausendfache überstieg.