Bergbau-Schaustollen Max


Touristische Informationen:

Ort: Theodor-Heuss-Straße 2, 92237 Sulzbach-Rosenberg.
A6 Ausfahrt 65 Amberg West, B299 nach Amberg, B85 nach Sulzbach-Rosenberg, B14 Richtung Zentrum, rechts auf Rosenberger Straße.
(49.494955, 11.757407)
Öffnungszeiten: Nach Vereinbarung.
[2023]
Eintrittspreise: Erwachsene EUR 3, Kinder (7-16) EUR 1,50, Kinder (3-6) EUR 1.
Gruppen (10+): Erwachsene EUR 2.
[2023]
Typ: SubterraneaLuftschutzbunker SubterraneaBergbaumuseen
Licht: LightBeleuchtung mit Glühlampen
Dimension:
Führungen: D=1 h.
Fotografieren: erlaubt
Zugänglichkeit: nein
Literatur:
Adresse: Bergbau-Schaustollen Max, Gelände der Villa Max, 92237 Sulzbach-Rosenberg, Tel: +49-9621-63472.
Tanja Weiß, Tel: +49-9661-52597.
Siegfried Scholz, Tel: +49-9621-63463.
Peter Ostermann, Tel: +49-9661-9455.
Andreas Hubert, Tel: +49-9621-607504.
Tourist-Information SulzbachRosenberg, Luitpoldplatz 25, 92237 Sulzbach-Rosenberg, Tel: +49-9661-510-110. E-mail:
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Geschichte

1305 Gewinnung und Verhüttung von Erzen urkundlich belegt.
1341 Sulzbach und Amberg zum ersten Investitions-, Fertigungs-, Absatz- und Tarifkartell, der Hammereinigung zusammengeschlossen.
1348 Bürger Sulzbachs mit dem Erzberg auf dem Eichelberg belehnt.
1940/41 auf Anweisung Flick'sLuftschutzstollen erbaut.
1959 auf Anweisung Flick's in einen Bergbaustollen umgewandelt.
31-MAR-1977 Bergbau in Sulzbach-Rosenberg endet.
1994 auf Initiative des damaligen Stadtheimatpflegers Karl Grünthaler und des 1. Vorsitzenden des Stiber-Fähnleins Klaus Faltenbacher zum Schaubergwerk umgebaut.
1996 Schaubergwerk eröffnet.

Geologie

Bemerkungen

Der Bergbau-Schaustollen Max befindet sich auf dem Gelände des früheren Wohnsitzes Friedrich Flicks, heute Villa Max. Die Villa war Wohnsitz des Großindustriellen Friedrich Flick und als Flick-Villa bekannt. Er wurde 1940/41 von Bergleuten als Luftschutzbunker auf Anordnung vom damaligen Maxhütte und Bergbau Direktor Flick angelegt. Wiederum auf Anweisung von Friedrich Flicks persönlich wurde er 1959 in einen Bergbaustollen umgewandelt. Danach benutzte er ihn viele Jahre als Wein- und Lagerkeller. Zu diesem Zeitpunkt war Flick bereits wieder einer der reichsten Männer Westdeutschlands. Er besaß wieder 100 Firmen mit einem Umsatz von rund 8 Milliarden DM.

Wahrscheinlich wurde schon vor über zweitausend Jahren im Sulzbacher Gebiet Eisen erschmolzen. Auf dem Plateau vor der Sulzbacher Hauptburg fanden Archäologen Reste von Schmelzöfen zur Verhüttung von Buntmetallen aus dem 9./10. Jahrhundert. Die Städte Sulzbach und Amberg schlossen sich 1341 zum ersten Investitions-, Fertigungs-, Absatz- und Tarifkartell, der Hammereinigung zusammen. Dieses Monopol beherrschte den Markt über Jahrhunderte. Die Bürger Sulzbachs wurden 1348 mit dem Erzberg auf dem Eichelberg belehnt. Karl IV. war ein Gönner Sulzbachs und förderte sie durch weitere Schürf- und Zollfreiheit. Die Oberpfalz drei Jahrhunderte ein reiches Land, bis der 30-jährige Krieg (1618-1648) das Montanwesen fast gänzlich vernichtete. Die Wirtschaft erholte sich auch nach dem Krieg nicht wieder und so versuchten die Landesfürsten die Wirtschaft wiederzubeleben. Der Herzog von Sulzbach gründete 1717 einen Hochofen in Weiherhammer, und es gab auch wieder private Investitionen. Doch der große Aufschwung kam mit der industriellen Revolution, durch die nicht nur Bedarf für Eisen geschaffen wurde, die Eisenbahn erlaubte auch den Transport von Kohle und Eisen. 1853 wurde die Maxhütte gegründet. 1856 kaufte der Königliche Kammerherr Graf von Poninsky diverse Hütten in der Region und schloß sie zusammen. Mehrere Gruben wurden eröffnet und eine Seilbahn transportierte das Erz zum Hochofen. Und auch nach dem Zweiten Weltkrieg erholte sich die Wirtschaft schnell wieder. Erst als zunehmend qualitativ hochwertige Erze auf dem Weltmarkt billiger wurden, waren die Bergwerke nicht mehr wirtschaftlich und wurden geschlossen. Die letzte wurde 1977 geschlossen.

Der Bergbau-Schaustollen Max stellt also eine Wiedergabe des im Betrieb befindlichen Bergbaus der 50er Jahre dar, der in Zeiten des Wirtschaftswunders florierte. Das Geleucht bestand damals noch aus Karbidlampen, elektrische Lampen mit Bleiakkus wurden noch nicht eingesetzt, wie die Sammlung von Karbidlampen belegt. Generell werden Werkzeuge und Maschinen aus dieser Zeit vorgestellt. Genau betrachtet ist das von den drei Bergbaumuseen im Oberpfälzer Eisenrevier das einzige mit einem richtigen Schaubergwerk, auch wenn es nur eine Replik ist. Da er sich auf privatgelände befand, war er lange nicht öffentlich zugänglich. Erst 1994 wurde er auf Initiative des damaligen Stadtheimatpflegers Karl Grünthaler und damaligen 1. Vorsitzenden des Stiber-Fähnleins Klaus Faltenbacher zum Schaubergwerk. Das Stiber-Fähnlein ist eine Vereinigung von Geschichtsinteressierten in Sulzbach-Rosenberg. Viele ehemalige Bergleute halfen ehrenamtlich mit oder stifteten Einrichtungs- und Ausstattungsgegenstände. Zwei Jahre später wurde das Schaubergwerk eröffnet. Allerdings hat es keine regelmäßigen Öffnungszeiten, es kann nur nach Terminabsprache besichtigt werden.