Mellestollen


Touristische Informationen:

Ort: Wittmannsgereuther Straße 105, 07318 Saalfeld.
(50.6315169, 11.3054706)
Öffnungszeiten: Tag des offenen Denkmals.
[2025]
Eintrittspreise:  
Typ: MineEisen
Licht: LightBeleuchtung mit Glühlampen
Dimension: A=500 m NN.
Führungen:  
Fotografieren: erlaubt
Zugänglichkeit: nein
Literatur:  
Adresse: Hotel-Restaurant Mellestollen OHG, Familie Pröschold, Wittmannsgereuther Straße 105, 07318 Saalfeld/Thüringen, Tel: +49-3671-8200. info@mellestollen.de
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Geschichte

1850 Maximilianshütte beginnt mit dem Eisenabbau.
1872 Maxhütte baut den Zweigbetrieb Maxhütte (Unterwellenborn) auf.
1920 Mellestollen angelegt.
1939-1942 11 km lange Seilbahntrasse zwischen Hopfgarten/Mellestollen und Unterwellenborn errichtet.
1969 Eisenbergwerk geschlossen.
2014 Schaubergwerk eröffnet.

Geologie


Bemerkungen

Mellestollen ist der Name eines Bergwerksstollens, gleich daneben liegt noch der Hopfgartenstollen. Beide sind Überbleibsel einer 1969 geschlossenen Erzgrube. Anscheinend wurden sie damals nicht zurückgebaut oder verschlossen, sogar viele Geräte wie Werkzeug oder Maschinen wurden zurückgelassen. Stollen und bis zu 8 m hohe Abbaukammern sind immer noch so wie sie damals verlassen wurden.

Ursprünglich wurde das Eisenerz von der Maximilianshütte im oberpfälzischen Sulzbach-Rosenberg abgebaut. Als die Maxhütte in Unterwellenborn 1872 als Zweigwerk in Betrieb genommen wurde, übernahm diese das Bergwerk. Sie gehörte ab 1921 zum Flick Konzern und wurde 1946 enteignet und als SAG-Betrieb weiter geführt. 1948 wurde sie Volkseigener Betrieb mit dem Namen VEB Bergbau- und Hüttenkombinat Maxhütte.

Um Saalfeld gibt es mehrere Schaubergwerke in denen ganz unterschiedliche Rohstoffe abgebaut wurden. Bereits vor über 3000 Jahren bauten Kelten Kupfer und Antimon ab, und produzierten mithilfe von Zinn Broze. Es gibt viele archäologische Belege. Danach kam der Bergbau aber zum Erliegen und wurde erst 1537 wieder aufgenommen, zum Abbau von Eisenerz und Silber. Das Erz hier hatte nur einen Eisengehalt von etwa 30 %. Es enthielt aber auch Kobalt, das später als wertvoller Farbstoff in der Porzellanindustrie Verwendung fand.

Das unter Tage abgebaute Erz wurde in Loren mit einem Fassungsvermögen von etwa 0,9 t Erz verladen. Diese wurden von Hand oder von einem Pferd gezogen mehrere Kilometer befördert und dann verladen. Später wurde eine Grubenbahn eingesetzt. Im Zweiten Weltkrieg war der Bedarf an Eisen sehr groß und deshalb wurde von 1939 bis 1942 eine direkte 11 km lange Seilbahntrasse zwischen Hopfgarten/Mellestollen und Unterwellenborn errichtet. Damit wurden jährlich ca. 250.000 Tonnen Erz transportiert. Sie wurde bis zur Einstellung des Erzabbaus 1969 weiterbetrieben.

Das Gelände wird heute vom Waldhotel Mellestollen genutzt. Die Betreiber, Familie Pröschold, sind sich der Geschichte dieses Ortes bewusst und hatten irgendwann die Idee das Bergwerk als Schaubergwerk für ihre Gäste zu öffnen. So entstand das Besucherbergwerk Mellestollen das tatsächlich im benachbarten Hopfgartenstollen angelegt wurde. Es ist allerdings nicht frei zugänglich, wie in den allermeisten Schaubergwerken kann es nur mit einer Führung besichtigt werden. Unseres Wissens ist nur am Tag des offenen Denkmals im September eine Besichtigung möglich. Gruppen ab 10 Personen können allerdings einen Termin für eine Führung vereinbaren.