Ort: |
Talstraße 36, 79183 Waldkirch.
B294 Ausfahrt Denlingen/Suggental, in Suggental. (48.066729, 7.935114) |
Öffnungszeiten: |
Nur nach Vereinbarung. Vorzugsweise am Wochenende. [2023] |
Eintrittspreise: |
St. Anna-Stollen:
Erwachsene EUR 4, Kinder (6-16) EUR 2, Kinder (0-5) frei. St. Josephi-Stollen: Erwachsene EUR 10, Kinder (6-16) EUR 5, Kinder (0-5) frei. [2023] |
Typ: | Silber |
Licht: | Helm mit Kopflampe |
Dimension: | |
Führungen: |
St. Anna-Stollen:
L=57 m, D=20 min, Min=6. St. Josephi-Stollen: L=340 m, VR=40 m, D=2 h, Min=6. |
Fotografieren: | erlaubt |
Zugänglichkeit: | nein |
Literatur: | |
Adresse: | Silberbergwerk Suggenthal e.V., Dr. Wolf Dietrich Bock, Berliner Str. 112, 79211 Denzlingen. E-mail: |
Nach unserem Wissen sind die Angaben für das in eckigen Klammern angegebene Jahr korrekt. Allerdings können sich Öffnungszeiten und Preise schnell ändern, ohne daß wir benachrichtigt werden. Bitte prüfen Sie bei Bedarf die aktuellen Werte beim Betreiber, zum Beispiel auf der offiziellen Website in der Linkliste. |
13. Jahrhundert | Ein Starkregen zerstört die Rückhaltebecken und flutet das Bergwerk, Bergbau endet. |
1986 | Silberbergwerk Suggental e.V. gegründet. |
2004 | Besichtigungen werden angeboten. |
Im Mittleren Schwarzwald befindet sich die Zentralschwarzwälder Gneismasse. Diese enthält Gänge, deren polymetallische Erze hydrothermal entstanden sind. Stark mineralhaltige Wässer stiegen entlang von Klüften im Gestein auf und lagerten die gelösten Minerale in Bereichen mit niedriger Temperatur und anderem Chemismus wieder ab. Die Klüfte entstanden durch tektonische Bewegungen, genauer dextrale Schrägabschiebungen die eine Störungszone bilden, die südost-nordwest streicht und ungefähr vom Eingang des Suggentals bis hoch zum Luser reicht. Ursache war die Bildung des Rheintalgrabens.
Die Gänge enthalten Schwerspat, Quarz, und sulfidische Erze. Baryt ist das Hauptmineral, aber auch Quarz, überwiegend als sehr harte, amorphe Masse wie Hornstein oder Chalcedon. Man findet ebenfalls Bergkristalle. Die wichtigsten Metallerze sind Bleiglanz, Fahlerz, und Kupferkies. Sie bilden millimeter- bis zentimeterbreite Schnüre oder Nester. Im Mittelalter wurden jedoch nur die Silberträger Fahlerz und Bleiglanz abgebaut. Das Fahlerz enthielt immerhin einen Silbergehalt von 57 kg/t, also 5,7 %.
Das Silberbergwerk Suggental ist eine Reihe von Stollen die der Silberbergwerk Suggental e.V. seit seiner Gründung 1986 wieder aufgewältigt und zugänglich gemacht hat. Der Verein wurde zur „Durchführung und Förderung von Projekten zur Heimatforschung insbesondere zum alten Bergbau im Waldkircher Ortsteil Suggental“ gegründet. Es wurde kartiert, in historischen Dokumenten geforscht, Funde untersucht und dokumentiert. Es werden Führungen für interessierte auch in kleinen Gruppen angeboten, es handelt sich jedoch nicht um ein Schaubergwerk mit regelmäßigen Öffnungszeiten.
Der St. Anna Stollen ist die sogenannte "Kleine Führung". Der Gang ist ebenerdig und lediglich 56 m lang, er ist deshalb auch für Besucher mit Einschränkungen zu bewältigen. Man kann einen Grubenhund schieben, mit Werzeugen selbst Gestein abbauen oder eine Pumpe bedienen. Neben den Arbeitsbedingungen seit dem Mittelalter bis zur Schließung der Grube erfährt man auch viel über die Geologie der Lagerstätte. Kleidung, die schmutzig werden darf, und gute Schuhe sind sehr zu empfehlen. Helm und Kopflampe werden gestellt.
Der mittelalterliche St. Josephi-Stollen ist 340 m lang und vollständig zugänglich. Die sogenannte Schlüsselstelle ist ein 8 m langes Gangstück, das im Mittelalter mit Schlägel und Eisen aus dem Fels gehauen wurde und nur 90 cm hoch und 60 cm breit ist. Dafür müssen die Besuchr zwangsweise auf die Knie, aber hat man das geschafft ist der Rest ein Klacks. Hinaus geht es eine andere Strecke, man steigt sechs Fahrten (Leitern) hinauf und gelangt so in den 29 m höheren Anna-Stollen. Diese Führung erfordert unbedingt die richtige Ausrüstung, ein Höhlenschlaz, Gummistiefel, Helm und Kopflampe sowie Handschuhe sind sehr zu empfehlen.