Ort: |
Alte Grube Velsen 7, 66127 Saarbrücken.
Völklingen, Velsen. A620 Saarbrücken-Völklingen, Ausfahrt Großrosseln, dann der Beschilderung Bergwerk Warndt folgen. (49.216144, 6.834239) |
Öffnungszeiten: |
Ganzjährig Sa 14, 1. So im Monat 10-12. Online Buchung wird empfohlen. [2022] |
Eintrittspreise: |
Erwachsene EUR 12, Kinder (4-17) EUR 5. Gruppen: Basispreis (-12) EUR 150, weitere Person EUR 12. [2022] |
Typ: | Kohle |
Licht: | Akkulampen werden gestellt |
Dimension: | L=800 m, VR=45 m, T=12-14 °C. |
Führungen: | L=700 m, VR=25 m, D=90-240 min. |
Fotografieren: | erlaubt |
Zugänglichkeit: | rollstuhlgeeignet |
Literatur: | |
Adresse: | Erlebnisbergwerk Velsen, Alte Grube Velsen 7, 66127 Saarbrücken, Tel: +49-176-56586013. E-mail: |
Nach unserem Wissen sind die Angaben für das in eckigen Klammern angegebene Jahr korrekt. Allerdings können sich Öffnungszeiten und Preise schnell ändern, ohne daß wir benachrichtigt werden. Bitte prüfen Sie bei Bedarf die aktuellen Werte beim Betreiber, zum Beispiel auf der offiziellen Website in der Linkliste. |
1904 | Bergwerk eröffnet. |
1911 | Zechenhaus erbaut. |
1916 | Dampffördermaschine installiert. |
1944 | Luftschutzstollen für die Belegschaft der Grube Velsen. |
1950er | Nutzung als Ausbildungsbergwerk und als Schaubergwerk. |
2000 | Besucherführungen durch die RAG Bildung wieder aufgenommen. |
2011 | Ausbildungsbergwerk geschlossen. |
2012 | Verein Erlebnisbergwerk Velsen übernimmt das Ausbildungsbergwerk als Schaubergwerk. |
2019 | unter Denkmalschutz gestellt. |
17-MAR-2022 | RAG überträgt ehemaliges Ausbildungsbergwerk dem Verein Erlebnisbergwerk Velsen. |
Das Erlebnisbergwerk Velsen ist zwar ein echtes Bergwerk, doch der Steinkohlenbergbau ist hier längst eingestellt. Dennoch wird versucht modernen Steinkohlebergbau so naturgetreu wie möglich vorzuführen, anstatt nur die Überbleibsel vergangener Zeiten auszustellen. Eine Besichtigung beginnt mit einer Fahrt mit der Grubenbahn. Bei der Strebbegehung sieht man Walzenschrämlader und verschiedene Transporttechniken in Aktion. Kohlegewinnungsmaschinen, Schilde im Streb, Förderbänder, Elektroanlagen, Transportbahnen und Pumpenstationen können nicht nur besichtigt sondern auch in Betrieb genommen werden.
Die Führung findet im ehemaligen Ausbildungsbergwerk Velsen statt. Das bedeutet, dass es sich um ein echtes Bergwerk handelt, allerdings eines das zu Ausbildungszwecken genutzt wurde. Die Maschinen repräsentieren alle Techniken, die beim Abbau eingesetzt wurden und sind alle betriebsbereit. Das Bergwerk ist ebenerdig befahrbar, ist also auch für Körperbehinderte geeignet. Zudem ist das Bergwerk über Google virtuell befahrbar, die Betreiber sind stolz darauf, daß sie das erste Bergwerk mit diesem feature waren.
Ursprünglich war das Bergwerk Velsen ein normales Kohlebergwerk. Im Zweiten Weltkrieg wurde der ebenerdige Stollen als Luftschutzstollen für die Belegschaft der Grube Velsen benutzt. Nach dem Krieg wurde er dann als Ausbildungsbergwerk genutzt und gleichzeitig wurden Führungen für Bergbauinteressierte gemacht. Das scheint irgendwann eingeschlafen zu sein, wurde aber 2000 durch die RAG Bildung wieder aufgenommen. Diese Abteilung wurde aber abgeschafft und der TÜV Nord als Nachfolger ließ die Führungen wieder einschlafen. Das Ausbildungsbergwerk wurde von der RAG betrieben und sollte 2012 geschlossen werden. Die RAG plante die Verfüllung des Stollens, was im Bergbau durchaus üblich ist und der Sicherheit dient. Doch in der Bevölkerung machte sich schnell der Unmut darüber Luft, das Bergwerk war offensichtlich von vielen besucht worden und in guter Erinnerung geblieben. Nach einer heftigen Schlacht in den Medien und der Einmischung der Politik stimmte die RAG zu, das Bergwerk Velsen für einen symbolischen Euro an den Trägerverein Verein Erlebnisbergwerk Velsen zu verpachten. Schließlich wurde der Stollen 2022 sogar an den Verein übertragen, der nun Eigentümer ist.
Ein besonderes Highlight ist die Fördermaschine Gustav II Nord, eine Dampfmachine die sich im Fördermaschinenhaus neben dem Schacht befindet. Der Gustavschacht II ist doppeltrümmig, das bedeutet, dass es zwei unabhängige Aufzüge gab. Entsprechend ist das Fördermaschinenhaus auch ein Doppelgebäude mit zwei unabhängigen Dampfmaschinen. Die Dampfmaschine Gustav II (Nord) aus dem Jahre 1916 ist in ausgezeichnetem Zustand erhalten und die älteste erhaltene Fördermaschine des Saarbergbaus. Die Maschine für das Süd-Trum wurde leider verschrottet. Die Dampffördermaschine wird vom Berg- und Hüttenleute Warndt e.V. betreut und gehört nicht zum Erlebnisbergwerk, doch befindet sie sich in unmittelbarer Nähe.