Ort: | A7 Ausfahrt Giengen/Herbrechtingen, nach Hürben, dann weiter Richtung Lontal, nach 1 km rechts der Straße, oder A7 Ausfahrt Niederstotzingen, durch Niederstotzingen, nach 2 km links ab durch das malerische Lonetal, nach Lontal links Richtung Hürben, links der Straße kurz vor Hürben. Großer Parkplatz, 10 min Fußweg steil bergauf. (75,Lb57) |
Öffnungszeiten: |
HöhlenHaus:
APR bis OKT täglich 9-19. NOV bis MÄR Mi-Sa 14-18, So, Fei 10-18, Schulferien täglich. Charlottenhöhle: APR bis OCT Mo-Sa 9-11:30, 13:30-16:30, So, Fei 9-16:30. HöhlenSchauLand: Ganzjährig täglich 10-17. [2013] |
Eintrittspreise: |
HöhlenHaus:
Frei. Charlottenhöhle: Erwachsene EUR 4, Kinder (4-14) EUR 2.50, Kinder (0-3) frei, Studenten EUR 3.50, Rentner EUR 3.50, Familie EUR 10. Gruppen (20+): Erwachsene EUR 3.50, Schüler EUR 2. HöhlenSchauLand: Erwachsene EUR 5, Kinder (4-14) EUR 3.50, Kinder (0-3) frei, Studenten EUR 4.50, Rentner EUR 4.50, Familie EUR 14. Gruppen (20+): Erwachsene EUR 4.50, Schüler EUR 3. Erlebniskarte (Charlottenhöhle + HöhlenSchauLand): Erwachsene EUR 7, Kinder (4-14) EUR 5, Kinder (0-3) frei, Studenten EUR 6.50, Rentner EUR 6.50, Familie EUR 19. Gruppen (20+): Erwachsene EUR 6.50, Schüler EUR 4. [2013] |
Typ: | Karsthöhle, Ganghöhle, Malm |
Licht: | LED |
Dimension: | L=587 m, A=487 m N.N., T=9 °C. |
Führungen: |
L=460 m (2x), D=45 min, St=74, V=40.000/a [2005]. Führungen nach Bedarf, Führungen in französischer Sprache nach terminlicher Absprache. |
Fotografieren: | |
Zugänglichkeit: | |
Literatur: | Die Charlottenhöhle bei Hürben, Sonderdruck aus: Abh. Karst- und Höhlenkde, Reihe A, Heft 3, München 1983 |
Adresse: |
Stadtverwaltung Giengen, i-Punkt, Marktstr. 9, 89537 Giengen, Tel: +49-7322-952-292, Fax: +49-7322-952-264.
E-mail: Kiosk an der Höhle, Tel: +49-7324-7296 (während der Öffnungszeiten). Höhlenverwaltung, Tel: +49-7324-6185. |
Nach unserem Wissen sind die Angaben für das in eckigen Klammern angegebene Jahr korrekt. Allerdings können sich Öffnungszeiten und Preise schnell ändern, ohne daß wir benachrichtigt werden. Bitte prüfen Sie bei Bedarf die aktuellen Werte beim Betreiber, zum Beispiel auf der offiziellen Website in der Linkliste. |
1591 | Name Hundsloch in einer Karte von Renlin d.Ä. ohne Einzeichnung der Höhle selbst. |
07-MAY-1893 | erste Befahrung des Einstiegsschachts. |
1893 | im folgenden Ausbau, künstlicher Eingang und elektrische Beleuchtung. |
17-SEP-1893 | Eröffnung der Höhle. |
23-SEP-1893 | Besuch der Königin Charlotte. |
1957-1958 | Ausbau der heutigen Beleuchtung. |
Die Charlottenhöhle war schon seit Jahrhunderten als Hundsloch bekannt, eine Schachtöffnung hoch am Talhang. Dieser Name kommt von der Tatsache, dass die Kadaver verendeter Tiere - unter anderem auch Hunde - einfach in dieses Loch geworfen wurden. Aus diesem Grund verfiel auch niemand auf die Idee einmal in diesen Schacht zu steigen.
Erst ein Fremder, der Oberförster von Giengen, Hermann Sihler regte zur Erforschung an. Um die Höhle zu erreichen, mußte allerdings vorher ein Knochenhaufen am Grund des Schachtes auf die Seite geräumt werden, der den Eingang völlig verstopfte.
Die Charlottenhöhle erhielt ihren Namen zu Ehren der Königin Charlotte von Württemberg. Die Benennung von Höhlen nach Adeligen war im 19. Jahrhundert üblich (Siehe Friedrichshöhle, Olgahöhle, Karlshöhle). Außerdem hoffte man auf einen Zuschuss zum Ausbau durch die Namenspatronin. Allerdings mußte sie zuerst um Erlaubnis gefragt werden, was am 23-SEP-1893 geschah, als sie kurz nach der Eröffnung die Höhle besuchte. Es ist auch überliefert, daß sie an einer Engstelle des Ganges festklemmte. Allerdings war ihr voluminöser Reifrock verantwortlich, so daß sich das Problem lösen ließ.
Die Höhle wird an einem Ende des Ganges durch einen künstlich angelegten Eingang betreten. Die lange Ganghöhle wird bis fast bis zum Ende begangen und man muss danach den ganzen Weg zurück, was die Möglichkeit bietet, einzelne Punkte noch einmal in Ruhe zu betrachten. Der Gang ist meist recht großräumig und es gibt nur wenige Stufen. Manche Abschnitte sind etwas eng und hoch, so daß man sich wie in einer Klamm fühlt. An einer einzigen Stelle muss man sich kurz bücken, sonst ist die Decke sehr hoch.
Die Höhle ist an zwei Kluftrichtungen angelegt. Die Hauptkluftrichtung verläuft fast E-W, die andere NE-SW. An vielen Stellen lässt sich das abrupte Umschwenken von einer in die andere Richtung beobachten. Auch die Kluft selbst ist fast immer an der Decke zu erkennen.
Die erste elektrische Beleuchtung war offen angelegt. Im Gang wurden eiserne Querstreben eingebaut, auf denen die Leitungen auf Glasisolatoren befestigt waren. Ein Abschnitt dieser Leitung ist noch erhalten. Durch Zufall wurde eines der Kabel von den Tropfen eines Stalaktits getroffen. Dadurch hat sich in den letzten hundert Jahren ein fast 7 cm langes Sinterstück gebildet, das oben die Charaktermerkmale eines Stalagmiten hat, unten die eines Stalaktiten.
Geradezu legendär ist die C14-Altersbestimmung dieses Tropfstein. Das ermittelte Alter von 30.000 Jahren konnte nicht stimmen, da der Tropfstein nachweislich in den letzten hundert Jahren, seit dem Bau der elektrischen Leitungen gewachsen ist. Dies ist natürlich kein Argument gegen die C14-Altersbestimmung, weist aber nachdrücklich darauf hin, dass viele notwendige Parameter für das Verfahren meist nur geschätzt, beziehungsweise nach Erfahrungswerten ergänzt, werden. In diesem speziellen Fall befindet sich an der Erdoberfläche eine mit Humus gefüllte Doline, die mit ihren Huminsäuren zu verstärkter Lösung von Kalk und damit auch zu schnellem Wachstum des Tropfsteins führte. Eine entsprechende Modifikation der Parameter führte dann auch prompt zum korrekten Ergebnis!
Charlottenhöhlen Gallerie |