Ort: | A46 Ausfahrt Gevelsberg, 2 km bis Ennepetal, in Ennepetal. A1 Ausfahrt Schwelm Bundesstraße nach Ennepetal. In Ennepetal (Milspe) Stadtmitte Beschilderung zum Haus Kluterthöhle folgen. Hier großer Parkplatz und Parkhaus, Fußgängerbrücke zur Höhle im Innenhof. 10 km NO Wuppertal. (40,Hc41) |
Öffnungszeiten: |
Ganzjährig täglich 10, 11, 13, 14, 15, 16. Geschlossen am 24-DEZ bis 26-DEZ, 31-DEZ. 01-JAN. Erlebnisführung: nur nach Vereinbarung. [2006] |
Eintrittspreise: |
Erwachsene EUR 2,50, Kinder (2-15) EUR 1,50. Gruppen (10+): Erwachsene EUR 2,30, Kinder (2-15) EUR 1,40. Erlebnisführung: Mo-Do, 10 Personen EUR 40, weitere Person EUR 4. Fr-So, 20 Personen EUR 80, weitere Person EUR 4. [2006] |
Typ: | Karsthöhle, Höhlensystem, Mittleres Devon (Obere Honseler Schichten). |
Licht: | LED |
Dimension: | L=5,503 m, HD=35 m. |
Führungen: |
L=700 m, D=45 min. Erlebnisführung: D=90 min. V=30,000/a [2000] V=44.000/a [2005] |
Fotografieren: | |
Zugänglichkeit: | |
Literatur: |
Lutz Koch (1992):
Das Klutert-Buch,
Altes und Neues über einen der höhlenreichsten Berge Deutschlands.
von der Linnepe Verlag, Hagen, gebunden, 316 Seiten, ISBN: 3894310200.
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Adresse: | Kluterthöhle & Freizeit Verwaltungs- und Betriebs-GmbH, Gasstraße 10, 58256 Ennepetal, Tel: +49-2333-98800, Fax: +49-2333-73373. E-mail: |
Nach unserem Wissen sind die Angaben für das in eckigen Klammern angegebene Jahr korrekt. Allerdings können sich Öffnungszeiten und Preise schnell ändern, ohne daß wir benachrichtigt werden. Bitte prüfen Sie bei Bedarf die aktuellen Werte beim Betreiber, zum Beispiel auf der offiziellen Website in der Linkliste. |
1586 | wahrscheinlich erstmalig erwähnt. Das Original ist nicht mehr vorhanden, lediglich das Zitat 1927 von Schulten. |
1698 | ältestes bekanntes Dokument von Wasserbach. |
1733 | Beschreibung der Höhle durch Schütte. |
1785 | Beschreibung und erster Höhlenplan (Gedächnisskizze) von J.E. Silberschlag. |
1800 | Beschreibung und erster auf einer Vermessung beruhender Höhlenplan von L. Castringius und C. H. Stucke |
1883 | Heinrich Schmidt verirrt sich 7 Tage und 8 Nächte in der Höhle. Schmidt erwirbt vom Eigentümer die Erlaubnis die Höhle gangbar zu machen. |
1884 | Schmidt beginnt mit Führungen. |
1914 | Erste wissenschaftliche Erforschung und neuer Höhlenplan durch Wolf, W. Zelter und T. Koep. |
1927 | Verbesserter Höhlenplan und wissenschaftliche Forschung durch die Brüder Ewald und Emil Schulten. |
1935 | Detaillierter Höhlenplan von Griepenburg. |
2. Weltkrieg | Luftschutzkeller. |
1950 | wissenschaftl. Untersuchungen. |
1951 | elektrische Beleuchtung. |
1952 | Beginn ernsthafter wissenschaftlicher Untersuchungen, insbesondere zur Speleotherapie. |
1954 | Beginn mit Kuren unter ärztlicher Aufsicht. |
1965 | Höhlenplan von H. Bender und B. Kliebhan. |
1976 | Beginn der Erforschung durch den Arbeitskreis Kluterthöhle e.V.. |
1996 | neuester Höhlenplan durch den Arbeitskreis Kluterthöhle e.V.. |
Die Kluterthöhle liegt in einer 12 m mächtigen Riffkalkschicht des Oberen Mitteldevon (Givet-Stufe), den Honseler Schichten. Diese Schichten entstanden vor etwa 380 Millionen Jahren im Devonmeer und enthalten eine sehr große Zahl an Fossilien. Man findet versteinerte Korallen und Stromatoporenstöcke. Bei der Entstehung der Höhle wurden die Fossilien herauspräpariert. Eine besondere Sehenswürdigkeit ist an mehreren Punkten die Decke, die mit Anschnitten von Fossilien übersät ist. Diese Musterung kann sich über viele Meter fortsetzen und bietet so einen überwältigenden Anblick.
Die Honseler Schichten sind von Ost nach West in kleinere Sättel und Mulden gegliedert. Im Bereich der Kluterthöhle fallen die Schichten nach Norden. Im Bereich der westlichsten Mulde verschwinden die Schichten unter dem Karstwasserspiegel und tauchen erst in der benachbarten Bismarckhöhle wieder auf.
Die Höhle weist keinen Sinter auf, ist aber als Höhlenbildung sehr interessant. Die Hohlräume der Höhle sind durch Laugung im Grundwasserbereich entstanden.
Die Kluterthöhle hat eine Grundfläche von etwa 400 m auf 200 m. Innerhalb dieses Gebiets befinden sich eine große Anzahl parallel verlaufender Gänge. Der Gesteinskörper wird von Klüften und Störungen in Nord-Süd- und Südost-Nordwest-Richtung durchzogen. Während die Riffkalkschicht noch unter dem Grundwasserspiegel lag, drang aggressives, mit Kohlensäure gesättigtes Wasser durch Spalten ein und begann mit der chemischen Lösung. Die Höhlengänge haben sich entlang der Klüfte gebildet, über 300 Gänge bilden so ein Schachbrettmuster. Später, mit Hebung der Mittelgebirge und Eintiefung der Ennepe, fiel die Höhle trocken.
Bei der Benutzung der Höhle als Luftschutzkeller im 2. Weltkrieg bemerkten Asthmakranke eine deutliche Besserung ihrer Beschwerden. In den Jahren nach 1952 wurden erste wissenschaftliche Untersuchungen durchgeführt. Bald wurden dann auch Kuren unter ärztlicher Aufsicht durchgeführt. Bis heute wird die Höhle als Höhlensanatorium benutzt.
Heilwirkungen bei Asthma, chronischer Bronchitis, Heuschnupfen und verschiedenen Allergien und Hautkrankheiten sind nachgewiesen. Wesentlich dafür sind der hohe CO2-Gehalt und die Reinheit der Luft. Diese Behandlung wird auch Speläotherapie genannt, und machte die Kluterthöhle weltbekannt. Eine Kur in der Kluterthöhle dauert in der Regel vier Wochen. Die Patienten werden vorher vom Kurarzt auf Höhlentauglichkeit untersucht. Während der Kur besuchen die Patienten jeweils ein bis zwei Stunden die Höhle, ein- oder zweimal täglich.