Ort: |
K7103 zwischen Albstadt-Onstmettingen und Hausen.
Parken am Feldweg 1 km vom Ortsschild Onstmettingen, landwirtschaftlichen Verkehr nicht behindern.
Alternativ Grill- & Abenteuerspielplatz Schneckenbuckel 500 m weiter.
1 km/15 Minuten Fußweg auf einspurigem geschottertem Kiesweg.
(48.276127, 9.030651) |
Öffnungszeiten: |
Christi Himmelfahrt 9-17. Tag des offenen Denkmals 10-17. [2025] |
Eintrittspreise: | |
Typ: |
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Licht: |
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Dimension: | L=139 m, T=8 °C, A=906 m NN. |
Führungen: | D=30 min. |
Fotografieren: | erlaubt |
Zugänglichkeit: | nein |
Literatur: |
Die Linkenboldshöhle bei Onstmettingen,
So war es in Onstmettingen, Heft 12, 1994
Gustav Schwab (1823): Die Neckarseite der schwäbischen Alb Stuttgart, 1823 Linkenboldslöchlein DOI archive.org |
Adresse: |
Schwäbischer Albverein e.V., Ortsgruppe Onstmettingen, Wilfried Köhler, Eulenweg 7, 72461 Albstadt, Tel: +49-7432-21557.
E-mail: Höhlenwart Siegbert Haiber, Tel: +49-7432-22780. E-mail: |
Nach unserem Wissen sind die Angaben für das in eckigen Klammern angegebene Jahr korrekt. Allerdings können sich Öffnungszeiten und Preise schnell ändern, ohne daß wir benachrichtigt werden. Bitte prüfen Sie bei Bedarf die aktuellen Werte beim Betreiber, zum Beispiel auf der offiziellen Website in der Linkliste. |
1761 | Beschreibung einer Höhlenbegehung durch den Oberamtmann von Balingen und einen Onstmettinger Bürger. |
1764 | erwähnt der berühmte Mechanikerpfarrer Phillip Matthäus Hahn in einem Lebenslauf die Höhle. |
1810 oder 1811 | Erwähnung im unveröffentlichten Manuskript Topographie von Ebingen von Dr. W. F. Schäffler. |
1823 | Beschreibung in Gustav Schwab: Die Neckarseite der schwäbischen Alb. |
1824 | wird die Linkenboldshöhle mehrfach in Ueber die Höhlen der Würtembergischen Alp, in Verbindung mit Beobachtungen über die Basaltformationen dieser Gebirgskette von Prof. Schübler erwähnt. |
1875-76 | Erschließung der Höhle. |
24-JUN-1876 | am Johannistag, feierliche Eröffnung der Höhle. |
1939 | Linkenbold-Aktien-Gesellschaft aufgelöst und die Gemeinde übernimmt die Höhle. |
1974 | Ortsgruppe Onstmettingen des Schwäbischen Albverein e.V. übernimmt die Betreuung der Höhle. |
1975 | wieder eröffnet. |
Die Linkenboldshöhle ist eine kleine Horizontalhöhle auf der Albhochfläche. Bemerkenswert ist ihre Lage unter einer Kuppe in unmittelbarer Nähe zur Erdoberfläche. so wurde sie durch einen Schacht entdeckt der zur Oberfläche offen war. Das war im Jahr 1761, der Oberamtmann von Balingen und ein Onstmettinger Bürger stiegen mit Hilfe einer Leiter und Seilen durch den Schacht in die Höhle. Das wissen wir, weil der Oberamtmann einen Bericht verfasst hat. Danach war es recht ruhig um die Höhle, auch wenn sie wohl hin und wieder erwähnt wurde. So zum Beispiel vom berühmten Mechanikerpfarrer Phillip Matthäus Hahn in einem Lebenslauf. Die wichtigste Beschreibung war von Gustav Schwab in seinem Buch Die Neckarseite der Schwäbischen Alb. Schwab war allerdings nicht selbst in der Höhle, er gibt lediglich eine Beschreibung eines Gewährsmannes wieder. Da diese Beschreibung jedoch gedruckt wurde und viele Leser fand wurde die Höhle so erstmals einem größeren Personenkreis bekannt. Die Beschreibung findet sich unten, zur besseren Lesbarkeit haben wir altertümliche Sonderzeichen modernisiert.
Im Jahr 1875 wurde eine Linkenbold-Aktien-Gesellschaft mit dem Ziel gegründet, die Höhle für touristische Nutzung zu erschließen. Es ist vorstellbar, dass die Eröffnung der Olgahöhle im selben Jahr dies anregte. Ein bequemer Besuch war natürlich durch den Schacht schwer möglich, aber es war bekannt, dass sich ein Ende des Ganges sehr nahe an der Oberfläche befindet. So wurde der Bau eines Stollens als bequemer Zugang geplant und in nur 6 Monaten wurde die Höhle zudem mit Wegen erschlossen. Bereits am 24-JUN-1876 wurde sie eröffnet. Obwohl sie am Anfang gut besucht war, wurde das schnell weniger. In den 1880er und 1890er Jahren wurde mehrere Schauhöhlen auf der Alb eröffnet und machten Konkurrenz. Mit Beginn des Zweiten Weltkriegs 1939 wurde die Linkenbold-Aktien-Gesellschaft schließlich aufgelöst und die Gemeinde übernahm die Höhle. Während des Kriegs war sie geschlossen und wurde auch danach nicht wieder eröffnet. Unglücklicherweise wurde die Gittertür, mit der sie verschlossen war, irgendwann aufgebrochen. Die vorhandenen Tropfsteine wurden daraufhin im Lauf der Zeit zum größten Teil abgeschlagen. Dazu kam Müll und Besucher mit Pechfackeln die Rußflecken verursachten. 1974 übernahm die Ortsgruppe Onstmettingen des Schwäbischen Albverein e.V. die Betreuung der Höhle. Nach Reinigung und der Installation elektrischer Beleuchtung ist sie seit 1975 in kleinem Rahmen wieder der Öffentlichkeit zugänglich.
Interessant an der Linkenboldshöhle sind die Sagen, die sich um sie ranken. Schon der Name Linkenbold wird recht unterschiedlich gedeutet. Schwab beschreibt, dass der Name den Teufel bezeichne und auf der Alb und im Schwarzwald gebräuchlich sei. Er behauptet auch im Harz habe der Name Leinbold die gleiche Bedeutung. Auf jeden Fall waren die einheimischen der Meinung, dass in einem solchen dunklen loch jemand oder etwas hausen müsse. Aber es gibt auch die Variante, dass der Linkenbold ein Erdgeist sei. Mit etwas Fantasie kann man in dem Wort wohl die Teile Link und (Ko)bold erkennen. So kommt es wohl, dass die Narrenzunft von Onstmettingen die 2016 gegründet wurde sich den Namen Linkenbolder Höhlagoischter gegeben hat.