Ort: |
Bei Ahrweiler, 25 km südlich von Bonn.
(50.539944, 7.060441) |
Öffnungszeiten: |
Ostern bis OKT Mi, Sa, So, Fei 10-18, letzter Einlass 16:30. NOV Sa, So 11, 13, 15. DEC Sa, So 12, 14. [2024] |
Eintrittspreise: |
Erwachsene EUR 15, Kinder (13-16) EUR 8, Kinder (8-12) EUR 6, Kinder (0-7) free, Studenten EUR 10, Senioren EUR 12, Behinderte EUR 12. Fotoerlaubnis EUR 2.50. Gruppen (15+): Erwachsene EUR 13. [2024] |
Typ: | Atombunker |
Licht: | Beleuchtung mit Glühlampen |
Dimension: | L=17,300 m, T=12 °C |
Führungen: | D=90 min, L=203 m. |
Fotografieren: | mit Fotoerlaubnis |
Zugänglichkeit: | nein |
Literatur: | |
Adresse: | Dokumentationsstätte Regierungsbunker Ahrweiler, Am Silberberg 0, 53474 Bad Neuenahr-Ahrweiler, Tel: +49-2641-9117053. E-mail: |
Nach unserem Wissen sind die Angaben für das in eckigen Klammern angegebene Jahr korrekt. Allerdings können sich Öffnungszeiten und Preise schnell ändern, ohne daß wir benachrichtigt werden. Bitte prüfen Sie bei Bedarf die aktuellen Werte beim Betreiber, zum Beispiel auf der offiziellen Website in der Linkliste. |
1960 | Baubeginn. |
1972 | Fertigstellung. |
1966 | Bunker erstmals genutzt bei der NATO-Stabsrahmenübung FALLEX 66. |
1989 | Bunker letztmals genutzt bei der Wintex/Crimex Übung. |
1997 | Rückbau des Bunkers von der Bundesregierung beschossen. |
2001 | Unterbrechung des Rückbaus wegen den Anschlägen des 11. September. |
2006 | Rückbau abgeschlossen. |
22-NOV-2006 | Bau der Dokumentationsstätte Regierungsbunker begonnen. |
29-FEB-2008 | Dokumentationsstätte Regierungsbunker eröffnet. |
2009 | von der Europäischen Kommission zum Europäischen Kulturerbe erklärt. |
Der Atombunker der Bundesregierung, auch einfach nur Regierungsbunker genannt, heisst offiziell Ausweichsitz der Verfassungsorgane des Bundes im Krisen- und Verteidigungsfall zur Wahrung von deren Funktionstüchtigkeit (AdVB). Es handelt sich um einen Atombunker, der im Krisenfall die gesamte Bundesregierung beherbergen sollte. Dazu wurde für eine Bausumme von etwa drei Milliarden Mark ein Bunkersystem mit 17 Kilometer Gängen und Platz für etwa 3,000 Personen erstellt. Die Anlage war so dimensioniert, dass sie bei voller Besetzung etwa 30 Tage lang autark war. Um dies zu erreichen hatte sie zwei Tiefbrunnen, Stromergeneratoren, Vorräte und eine Infrastrukur mit Küchen und Krankenhaus. Mit dem Ende des Kalten Krieges wurde die Anlage dann überflüssig, und um die erheblichen Unterhaltskosten zu sparen wurde die Anlage zurückgebaut. Der Rückbau, also die vollständige Entfernung aller Ausbauten war notwendig um eine Belastung des Grundwassers zu vermeiden, falls es zu Wassereinbüchen kommen sollte. Gerade noch rechtzeitig vor der vollständigen Zerstörung wurden Stimmen zum Erhalt eines Teils der Anlage als Museum laut. So ist heute nur noch ein Tunnel von 203 m Länge erhalten, der als Museum besichtigt werden kann. Die Innenausstattung war zu diesem Zeitpunkt bereits zerstört, so dass das Museum mit Inventar aus vergleichbaren Anlagen ausgestattet werden musste.
Die Bunkeranlage wurde in ehemaligen Eisenbahntunneln errichtet. Diese Tunnel waren vorbereitend zum Ersten Weltkrieg gebaut worden, wurden aber nie fertig gestellt. Die Strecke war ausschließlich von strategischer Bedeutung, eine wirtschaftliche Bedeutung war nicht gegeben und so wurden die Tunnel von der zivilen Bahn nicht benötigt. Zwischen 1930 und 1939 existierte in den Tunneln eine Champignon-Zucht. Am Ende des zweiten Weltkriegs wurden die Tunnel von verschiedenen Rüstungsfirmen als Produktionsstätten genutzt. Hier wurden Bodenanlagen und Fahrzeuge für die V2 gebaut. Für die Zwangsarbeiter existierte vor dem Tunneleingang das KZ Lager Rebstock. Am Ende des Kriegs wurden die Tunnel auch als Luftschutzanlage für die Zivilbevölkerung benutzt.
Ursprünglich existierten 2,5 km Eisenbahntunnel, von denen ausgehend 17,3 km Gänge in den weichen Schiefer gesprengt wurden. Es entstanden zwei getrennte Anagen die durch einen Taleinschnitt getrennt sind. Sie waren lediglich durch einen Laufgang in 60 m Tiefe verbunden. Die östliche Anlage bestand aus zwei autarken Bauteilen, die westliche Anage aus drei. Die Anlage war von maximal 110 m Gestein bedeckt, weichem Schiefer, der einem direkten Treffer wenig entgegenzusetzen hatte. So hätte die Anlage zwar einen direkten Treffer einer Bombe vom Typ der Hiroshma Bombe mit 20 Kilotonnen überstanden, doch bereits 1962 wurde mit 250 mal so starken Bomben gerechnet. Um so wichtiger war die Geheimhaltung der Anlage, die lediglich den Schutz vor den indirekten Auswirkungen eines Atomkriegs bieten konnte, wie radioaktive Strahlung und Fallout.