Hausertorstollen


Touristische Informationen:

Ort: Hausertorstraße 40, 35578 Wetzlar.
Wetzlar, Hausertorstraße, am Hirsch Denkmal für des Rheinische Jägerbataillon.
(50.559016, 8.502748)
Öffnungszeiten: Nach Vereinbarung bei der Tourist-Info Wetzlar.
[2023]
Eintrittspreise: Gruppe EUR 85.
[2023]
Typ: MineEisen SubterraneaLuftschutzbunker SubterraneaUnterirdische Fabriken
Licht: LightBeleuchtung mit Glühlampen
Dimension: T=13-15 °C.
Führungen: D=90 min, MinAge=14, Max=25.
Fotografieren: erlaubt
Zugänglichkeit: ja
Literatur:
Adresse: Tourist-Information der Stadt Wetzlar, Domplatz 9, 35578 Wetzlar, Tel: +49-6441-99-7755. E-mail:
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Geschichte

1842 Eisenerzbergwerk eröffnet.
1928 Bergwerk geschlossen.
1944 Fabriken verlagert.

Bemerkungen

Der Hausertorstollen ist ein ehemaliges Eisenerz-Bergwerk, das später während des Zweiten Weltkriegs als unterirdische Fabrikationsstätte benutzt wurde. Es befindet sich am Hausertor, einem der mittelalterlichen Stadttore am Nordrand der Stadt, am Ufer der Lahn. Der Eingang befindet sich in einem kleinen Park mit einem Denkmal mit bronzenem Hirsch, zu Ehren des Rheinischen Jägerbataillons, das bis 1877 in Wetzlar stationiert war. Dieser Tunnel gehört eigentlich zu drei völlig unterschiedlichen Kategorien, Bergwerk, Luftschutzbunker und unterirdische Fabrik. Da er heute jedoch nicht als Schaubergwerk, sondern als historische Stätte geführt wird haben wir ihn zu den Subterranea eingeordnet.

Der Stollen, oder genauer das Stollensystem, entstand als Eisenerz Bergwerk. In diesem Gebiet gibt es eine Vielzahl von Eisenbergwerken, einige davon waren bis in die jüngste Vergangenheit von großer Bedeutung. Die letzte Grube, die hier geschlossen wurde, war die Grube Fortuna, die erst 1983 geschlossen wurde und jetzt ein Schaubergwerk ist. Der Hausertorstollen wurde 1842 aufgefahren und war bis 1928 in Betrieb. Die Nähe zu einer Stadt hätte den Vorteil verfügbarer Arbeitskräfte, die Nähe zum Fluß ermöglichte den effizienten Abtransport des Erzes. Offensichtlich hatte dieses Bergwerk erhebliche Standortvorteile.

Wetzlar hatte schon seit langer Zeit eine vielfältige und fortschrittliche Industriekultur. Unter den high tech produkten waren optischen und feinmechanische Produkte. Natürlich waren dabei auch verschiedene kriegswichtige Rüstungsgüter, und gegen Ende des Zweiten Weltkriegs wurden die drohenden Bombardierungen durch alliierte Flieger zu einer Bedrohung für die Produktion. Die Produktion wurde deshalb in die unterirdischen Stollen verlagert, die Stollen wurden durch italienische Krieggefangene als Produktionsstätten ausgebaut. Später fand hier in großem Stil die Produktions von Teilen für die V1, V2 und V3 statt. Die Arbeit führten vor allem Zwangsarbeiter unter elenden Arbeitsbedingungen aus. Neben diesem recht unangenehmen Aspekt waren die Tunnel jedoch auch als Luftschutzbunker für die Wetzlarer Bevölkerung ausgebaut worden. Als solche retteten sie so manchem Bürger von Wetzlar das Leben.

Die Führungen sind ebenerdig und deshalb auch für Rollstühle geeignet. Durch die niedrige Temperatur sind dennoch warme Kleidung und gutes Schuhwerk zu empfehlen. Es besteht Helm-Pflicht, Helme und Taschenlampen werden gestellt, wir empfehlen jedoch, wenn vorhanden, eigene mitzubringen.