Ort: |
Lummenstraße/Kirchstraße, 27498 Helgoland.
Lummenstraße, Oberland, an der Evangelische Kita Helgoland Windstärke 12. (54.1829841, 7.8855315) |
Öffnungszeiten: |
Auf Anmeldung. [2024] |
Eintrittspreise: | |
Typ: |
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Licht: |
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Dimension: | |
Führungen: | D=1 h. |
Fotografieren: | erlaubt |
Zugänglichkeit: | nein |
Literatur: | |
Adresse: |
Tourist Information, Lung Wai 27, Unterland, 27498 Helgoland, Tel: +49-4725-808808.
E-mail: |
Nach unserem Wissen sind die Angaben für das in eckigen Klammern angegebene Jahr korrekt. Allerdings können sich Öffnungszeiten und Preise schnell ändern, ohne daß wir benachrichtigt werden. Bitte prüfen Sie bei Bedarf die aktuellen Werte beim Betreiber, zum Beispiel auf der offiziellen Website in der Linkliste. |
1890 | Helgoland geht in deutschen Besitz über und wird ein wichtiger Hafen der kaiserlichen Marine. |
1940/1941 | Zivilschutzbunker erbaut. |
18-APR-1945 | Helgoland von der Royal Air Force bombardiert. |
1947-1952 | Bunkeranlagen von den Briten zerstört. |
Der Zivilschutzbunker Helgoland ist auch als Zivilschutzbunkeranlage im Oberland bekannt. Er besitzt Räume, in denen sich die Bürger während der Luftangriffe aufhielten. Der Eingang befindet sich in der Lummenstraße, Oberland, an der Evangelische Kita Helgoland Windstärke 12. Zuerst geht es durch den Fuchsbau unter der Kita bis zum Mittelweg, von hier führt der Weddigenstollen nach Süden bis zur R.-C.-Rickmers-Straße. Hier mach der Tunnel noch einige 90° Winkel und endet an der Ecke zur Von Aschen Straße.
Vom Eingang geht es zuerst ein Treppenhaus mit 90 Betonstufen hinunter. In 18 m Tiefe erreicht man den eigentlichen Schutzbunker. Diese Stollen wurde mit einer Länge von 750 m geplant, um allen Helgoländern Platz zu bieten. An den Wänden entlang gab es Holzbänke, und jeder hatte 50 cm Platz die fest zugewiesen waren. Die Leute hatten einen Koffer mit wichtigen Habseligkeiten und ein bisschen Kleidung unter ihrer Bank. Eine Gasmaske und Essgeschirr gehören zur Grundausstattung. Das war für einen kurzen Aufenthalt ausreichend, bei den Luftangriffen 1945 konnten die Leute den Stollen jedoch zwei Tage lang nicht verlassen. Und die 50 cm Bank waren natürlich nicht ausreichend um sich hinzulegen, die Leute schliefen im Sitzen. Zum Teil war der Platz so knapp, weil der Stollen noch gar nicht fertig war, von den 750 m die geplant waren existierten erst 600 m. Und unmittelbar nach dem Luftangriff wurde die gesamte Bevölkerung evakuiert und der Bunker wurde überflüssig. Die großen Sprengungen nach dem Krieg hat er nur deshalb überstanden, weil er keinerlei militärische Bedeutung hatte.
Die Führung durch den Bunker erfolgt nur auf Anfrage für Gruppen, es gibt keine regulären Öffnungszeiten. Anmeldungen erfolgen ausschließlich in der Tourist-Information, Lung Wai 27. Die Bunkerführung dauert eine Stunde und bietet einen Einblick in die Festungsgeschichte der Insel. Diese beginnt bereits in der Frühgeschichte, und drückt sich in vielfältigen Veränderungen an Düne und Insel aus. Die Militärgeschichte beginnt in der Kaiserzeit, nachdem Helgoland gegen Zanzibar eingetauscht wurde. Doch die Hauptzeit des Bunkerbaus war während des dritten Reichs.
Helgoland war im Zweiten Weltkrieg von großer strategischer Bedeutung und wurde deshalb entsprechend befestigt. Gleichzeitig war die Insel gerade durch ihre strategische Bedeutung besonders stark von Luftangriffen bedroht. Fast täglich gab es Luftalarm, weil Helgoland in der Einflugschneise der Royal Air Force für Ziele in Norddeutschland lag. Die Bewohner verbrachten täglich ein paar Stunden im Bunker, doch nur vereinzelt fielen tatsächlich Bomben. Doch am 18. und 19. April 1945 erlebt Helgoland massive Bombenangriffe gegen die Marinebasis und die Festung Helgoland. Dabei wurden auch die Wohnhäuser zerstört, die Helgoländer waren obdachlos, 3000 Helgoländer wurden daraufhin evakuiert.
Nach dem Krieg waren die Militäranlagen auf Helgoland den Alliierten, insbesondere den Briten, ein Dorn im Auge. Die Operation "Big Bang", eine der größten Explosionen der Weltgeschichte wurde vorbereitet. Für diesen Zweck wurden vom Festland tausende Tonnen Munition herbeigeschafft. Es kam zur größten nichtnuklearen Detonation, die die Welt je erlebt hatte, mit 6700 Tonnen Munition. Das Ziel die Bunker- und Militäranlagen der Insel vollständig zu zerstören wurde erreicht. Von 1947 bis 1952 wurde die Insel von der englischen Luftwaffe als Bombenabwurfplatz genutzt, sie diente zum Entsorgen der nach dem Krieg überflüssigen Bomben. 1952 wurden die Bombardierungen dann eingestellt. Am Ende waren bis auf diesen Zivilschutzbunker und den Bunkerstollen Unterland alle Militäranlagen zerstört, ebenso wie ein großer Teil der Insel. Helgoland war nicht mehr bewohnbar.