Ort: |
Kathreinenstraße 4, 66701 Beckingen.
(49.4295199, 6.7308146) |
Öffnungszeiten: |
APR bis 07-JAN täglich 10-20. [2025] |
Eintrittspreise: |
frei. [2025] |
Typ: |
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Licht: |
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Dimension: | |
Führungen: | nein |
Fotografieren: | erlaubt |
Zugänglichkeit: | ja |
Literatur: | |
Adresse: |
SchauFelskeller, Kathreinenstraße 4, 66701 Beckingen, Tel: +49-.
E-mail: |
Nach unserem Wissen sind die Angaben für das in eckigen Klammern angegebene Jahr korrekt. Allerdings können sich Öffnungszeiten und Preise schnell ändern, ohne daß wir benachrichtigt werden. Bitte prüfen Sie bei Bedarf die aktuellen Werte beim Betreiber, zum Beispiel auf der offiziellen Website in der Linkliste. |
1847 | erste schriftliche Erwähnung. |
1898 | Vermessung der Keller. |
2022 | Nachbarkeller mit Fördermitteln gekauft und renoviert. |
Die Honzrather Keller, auch Honzrather Felsenkeller oder Honzer Felskeller, sind eine Gruppe von Felsenkellern. Sie wurden vermutlich vor etwa 200 bis 150 Jahren von Hand in den Buntsandstein getrieben, das genaue Alter ist allerdings unbekannt. Sie wurden als Keller für Lebensmittel, Lagerräume, und auch als Viehställe genutzt. In manchen wurde sogar gewohnt. In den letzten Tagen des Zweiten Weltkriegs dienten sie auch als Luftschutzbunker. Einige sind in schlechtem Zustand, manche sind mangels einer Tür frei zugänglich, andere wiederum sind noch in Benutzung.
Insgesamt waren es wohl ursprünglich um 140 Keller, erhalten sind heute noch 100. Das ist recht ungewöhnlich, dies ist die einzige derartig große Anlage im Saarland. Der Grund ist natürlich der verhältnismäßig weiche Sandstein, der sich auch von Hand gut bearbeiten ließ. Gleichzeitig ist er aber auch der Grund warum manche Keller beschädigt wurden. Die Wurzeln von Pflanzen am Hang über den Kellern, hauptsächlich von Akazien, dringen auf der Suche nach Wasser in Felsspalten ein und sprengen diese dann im Lauf der Zeit. Die Beschädigungen sind nicht nur eine Gefahr für ein einmaliges Denkmal, sie stellen auch eine Gefährdung dar.
Bei der Diskussion des Problems im Gemeinderat ging es natürlich auch um die Kosten, und wer diese übernehmen müsse. Leider ließen sich keine Eigentümer feststellen, was an einer ganz eigentümlichen Handhabung des Landbesitzes in Honzrath liegt. Früher waren die Bauern des Dorfes gemeinschaftlich Eigentümer der Äcker, Wiesen, Weiden, Wald und sogar der Gärten. Das Land wurde nach dem Verhältnis der Teilnahmerechte von Jahr zu Jahr neu verteilt. Nur die Gebäude und Hausgärten gehörten den jeweiligen Bewohnern. Die Keller befinden sich also bis heute auf Land der Gemeinde, obwohl nach der Einrichtung des Grundbuchamtes 1898 eine Vermessung durchgeführt wurde. Dabei wurde jedem eine Parzelle vor seinem Kellereingang im Grundbuch eingetragen, die ihm als Zugang zu seinem Keller dient. Alle diese Parzellen sind zwar privat, im Grundbuch wurde jedoch eingetragen "daß dieselbe als Weg zu den übrigen Kellern benutzt werden darf".
In den letzten Jahren wurden mehrere Keller renoviert und in ihren historischen Zustand zurückversetzt. Das war eine Initiative vom Heimatverein und anderen Honzrather Bürgern. Sie haben auch einen der Keller an der Kathreinenstraße, direkt hinter der Kapelle der Hl Katharina, für Besucher ausgebaut. Unter dem Namen SchauFelskeller wurde eine multimediale Ton-Licht-Schau eingerichtet, die in drei Phasen die Geschichte dieses Felsenkellers erzählt. Die Entstehung, die Verwendung als Lagerkeller, und die Nutzung als Luftschutzkeller Ende 1944. Recht außergewöhnlich sind die Öffnungszeiten von Ostern bis Heilige-Drei-Könige, ein viertel Jahr sind die Keller für eine "klimatische Regenerationsphase" geschlossen. Inzwischen wurde auch der benachbarte Keller dazu gekauft und restauriert, und wird für wechselnde Ausstellungen genutzt.