Markt Höhler

Berg-Erlebnis Markt Höhler - Bergmuseum Markt-Höhler


Touristische Informationen:

Ort: Schulweg 7, 07356 Lobenstein.
A9 Ausfahrt 9 Bad Lobenstein, B90 nach Bad Lobenstein. Parken, wo immer möglich, 5 Minuten Fußweg vom Marktplatz.
(50.446682, 11.640900)
Öffnungszeiten: Ganzjährig Mo, Do, Sa 14:10, 15:30.
[2023]
Eintrittspreise: Erwachsene EUR 13, Kinder (5-14) EUR 5, Familien (2+*) EUR 37.
Gruppen (10-15): Erwachsene EUR 12, Schüler EUR 4.50.
Film- und Fotoerlaubnis EUR 1.
[2023]
Typ: SubterraneaKeller SubterraneaBergbaumuseen
Licht: LightBeleuchtung mit Glühlampen
Dimension: L=55 m, 20 Kammern.
Führungen: D=90 min, Min=2, MinAge=5.
Fotografieren: mit Fotoerlaubnis
Zugänglichkeit: nein
Literatur:
Adresse: Bergmuseum Markt-Höhler, Schulweg 7, 07356 Lobenstein, Tel: +49-36651-30792. E-mail:
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Geschichte

1780 Keller von Bergleuten geschlagen.
1902 vom Besitzer der 1. Oberländischen Dampfbierbrauerei Johann Adam Martin Hick aus Lobenstein an privat verkauft.
12-DEC-1946 Grundlast gegen Leistung einer Ablösesumme gelöscht.
14-MAY-2000 für die Öffentlichkeit geöffnet.

Bemerkungen

Das Berg-Erlebnis Markt Höhler ist eine seltsame Sache. Es dauert eine Weile - selbst für Einheimische - bis man den Namen versteht. Der Berg bedeutet eigentlich Bergbau, das Ganze nennt sich Berg-Erlebnis, da es sich um eine Art unterirdische Nachbildung eines Bergwerks, ein Bergbaumuseum und eine Mineraliensammlung handelt. Es befindet sich in einem Keller, der vor Ort Höhler genannt wird. Das ist fast die deutsche Bezeichnung Höhle, obwohl es sich definitiv nicht um eine natürliche Höhle handelt, mit einem r dran, der eventuell Mundartbedingt ist. Und da dieser alte Bierkeller am Marktplatz liegt, wird er auch Markt Höhler genannt. Jemand, der einen leicht verständlichen, aber langweiligen Namen machen will, würde also sagen, dass es sich um ein Bergwerkserlebnis im Keller am Marktplatz handelt. Das ist aber offensichtlich nicht der Fall, und so lesen wir mit Erstaunen, dass diese Sehenswürdigkeit jede Nacht besucht werden darf, allerdings nur von außen.

Die Führung in den Markt Höhler dauert etwa 75 Minuten und der Führer erklärt uns die Geschichte des Kellers, die Lagerung von Bier, Eis und anderen Waren. Der Keller wurde 1780 von Bergleuten erbaut, er hat einen 54 m langen Mittelgang und 20 riesige Gewölbe auf beiden Seiten. Er wurde hauptsächlich zur Reifung und Lagerung von Bier in riesigen Eichenfässern genutzt. Früher wurde im Winter Eis aus dem See geschnitten und dann im Keller gelagert. Es schmolz sehr langsam und konnte den größten Teil des Sommers zur Kühlung des Biers verwendet werden. Später, ab dem späten 19. Jahrhundert, wurde die Kühlung mit Kühlschränken vorgenommen, und das Bier wurde in oberirdischen Tanks gelagert. Zu dieser Zeit wurde der Keller noch für andere Lebensmittel genutzt, z. B. für Kartoffeln, selbstgemachten Most oder hausgemachte Essiggurken.

Doch schließlich wurde der Keller vom Besitzer der 1. Oberländischen Dampfbierbrauerei Johann Adam Martin Hick aus Lobenstein an Privat verkauft. Mit diesem Verkauf wurde der Stadt Lobenstein das Recht über die Nutzung des Bierkellers eingeräumt. Dass diese den Keller im Zweiten Weltkrieg als Luftschutzbunker nutzte, dafür hätte es dieses Recht sicher nicht gebraucht. Diese Grundlast wurde am 12. Dezember 1946 gegen Leistung einer Ablösesumme gelöscht. Es scheint daraufhin wurde der Keller in erster Linie zur illegalen, aber bequemen, Beseitigung von Müll genutzt.

Das der Höhler heute zugänglich ist, ist dem jetzigen Eigentümer Carsten A. Dunkel zu verdanken. Er hat ihn am 14. Mai 2000 der Öffentlichkeit zugänglich gemacht. Vorher hat er ihn aber ausgeräumt und ein privates Bergmuseum darin eingerichtet. Die Geschichte des lokalen Eisenbergbaus ist ein Thema, aber auch Bierbrauen, lokale Geschichte und schräge Witze. Er ist wohl ein Original, und so sind sowohl die Ausstellungsstücke als auch die geschraubten Erklärungen und Wortspiele in höchstem Maße unterhaltsam. Wir vergeben keine Sterne, aber hier gäbe es 5 von 5!