Burg und Festung Regenstein


Touristische Informationen:

Ort: Am Platenberg, Blankenburg (Harz).
Besucherparkplatz unterhalb des Regensteins, direkt am Waldrand.
(51.815080, 10.959785)
Öffnungszeiten: APR bis OCT täglich 10-18.
NOV bis MAR Di-So 10-16.
Weihnachtsferien täglich 10–16.
Winterferien täglich 10–17.
Geschlossen 01-JAN, 24-DEC, 25-DEC, 31-DEC, bei extrem schlechter Witterung.
Letzter Einlass 30 Minuten vor Schließzeit.
[2025]
Eintrittspreise: Erwachsene EUR 4, Kinder (6-18) EUR 2.
Gruppen (20+): Erwachsene EUR 3,20, Kinder (6-18) EUR 1,60.
[2025]
Typ: SubterraneaHöhlenburg
Licht: LightBeleuchtung mit Glühlampen
Dimension:
Führungen: nein
Fotografieren: erlaubt
Zugänglichkeit: nein
Literatur: Karl Bürger (1905): Der Regenstein bei Blankenburg/Harz - Seine Geschichte und Beschreibung seiner Ruinen online
Adresse: Burg und Festung Regenstein, Am Platenberg, 38889 Blankenburg (Harz), Tel: +49-3944-61290.
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Geschichte

1162 erste schriftliche Erwähnung von Konrad, Sohn des Grafen Poppo I. von Blankenburg als Comes de Regenstein (Graf von Regenstein).
15. Jahrhundert Regensteiner Grafenfamilie zieht auf das Blankenburger Schloss um, Burg verfällt.
1671 von den Preußen zur Festung ausgebaut.
1677 Festung wird zur Garnison.
1736 ein Blitz sclägt in den Pulverturm ein und beschädigt die Festung stark.
1742 Umfassungsmauer verlängert.
12-SEP-1757 an die Franzosen übergeben.
12-FEB-1758 von den Preußen zurückerobert und geschliffen.
11-SEP-1784 Johann Wolfgang von Goethe und der Maler Georg Melchior Kraus besuchen den Regenstein.
1812 Eröffnung des ersten Gastronomiebetriebes und Beginn der touristischen Nutzung.
2017 Gaststätte geschlossen.

Bemerkungen

Die Burg Regenstein befindet sich auf einem Felsen im Harzvorland, also nördlich des Harzrandes, und gehört somit eigentlich geologisch zur Norddeutschen Tiefebene. Seine Existenz verdankt dieser Sandsteinhügel namens Regenstein (293 m NN) jedoch dem Harz, am Nordrand wurden die normalerwiese horizontal liegende Sedimentschichten durch die Anhebung des Harzes nach oben gebogen, und so kommt dieser Sandstein, der eigentlich 1000 m untre der Oberfläche liegt hier an die Erdoberfläche. Die Erhebung und auch der verhältnismäßig gut zu bearbeitende Sandstein waren der Grund für den Bau der Burg. Man hat nicht nur eine strategisch wichtigen höhere Position, es war auch möglich einen großteil der Burg in den Sandstein hinein zu graben. Die Burg war also nicht nur durch eine Mauer geschützt, sondern durch viele Meter dicken gewachsenen Felsen. Heute sind viele diese Keller und Casematten frei zugänglich, die Burg ist eine Art Freilichtmuseum. An der Kasse erhalten die Besucher einen informativen Flyer, der eine Übersichtskarte des Geländes sowie weitere interessante Informationen zur Burg enthält. Auf dem Burggelände gibt es kostenloses Wifi und auf den Infotafeln befinden sich QR-Codes, mit denen man sich den Audioguide herunterladen kann.

Wie öfters ist über den Urspung der Burg wenig bekannt, zum ersten Mal erwähnt wird sie 1162. Bekannt wurde sie vor allem durch den Grafen Albrecht II. von Regenstein (*1310–✝1349). In den 1330er Jahren hatte er häufig Streitigkeiten mit den Regierenden der umliegenden Städte, dem Bischof von Halberstadt und der Äbtissin von Quedlinburg. Die Legenden über diese Zeit wurden dann in der Romanik zu Literatur verarbeitet. So zuzm Beispiel in der Ballade Der Raubgraf von Gottfried August Bürger, die später von Johann Philipp Kirnberger vertont wurde. Bekannt ist auch der Roman Der Raubgraf von Julius Wolff.

Im 15. Jahrhundert zog die Regensteiner Grafenfamilie auf das Blankenburger Schloss um, das direkt in der Stadt liegt und bequemer erreichbar ist. In der Folge verfiel die Burg und wurde zur Ruine. Der letzte männliche Nachfahre der Regensteiner, Graf Johann Ernst von Regenstein, starb 1599. Es kam zu mehreren Besitzerwechseln bis sie schließlich ab 1671 von den Preußen zur Festung ausgebaut wurde. Diese benutzten die Burg als Garnison für fast ein Jahrhundert. Die Situation änderte sich mit Napoleon, die Festung musste 1757 an die Franzosen übergeben werden. Nur 5 Monate später eroberten sie die Preussen zurück und machten sie unbrauchbar, indem sie das Pulverlager sprengten und die Mauern schliffen. Nur die Kasematten blieben erhalten, vermutlich weil es unmöglich war diese mit vertretbarem Aufwand zu zerstören.

Der Grund warum wir auf showcaves.com eine Burg listen ist einfach, die unterirdischen Anlagen. Sie als Kasematten zu bezeichnen ist wohl eine Vereinfachung, sie wurden als Keller, Lager, als Pferdestall und vieles mehr genutzt. Und natürlich gibt es auch eine, Brunnen der 197 m tief ist und damit wohl der tiefste Burgbrunnen der Welt. Die vielen in den Fels getriebenen, höhlenartigen Räumlichkeiten sind recht gut erhalten und wurden inzwischen renoviert. Dabei wurden auch viele archäologische Funde gemacht. In einem solchen Hohlraum ist heute eine archäologische Ausstellung untergebracht.

Die Berühmtheit des regenstein geht vor allem auf die Romantik zurück. Allerdings hat bereits Johann Wolfgang von Goethe gemeinsam mit dem Maler Georg Melchior Kraus den Regenstein auf seiner dritten Harzreise besucht. Bereits im frühen 19. Jahrhundert ging die touristische Nutzung der Burg los, im Zusammenhang mir der touristischen Erschließung des Harz. Sie wurde viel besucht, Bilder publiziert, es gab eine Gaststätte, später eine Falknerei, die inzwischen jedoch weitergezogen ist. Auch das Panorama-Restaurant ist derzeit wohl wegen Renovierung geschlossen.

Es war einmal eine der schönsten Jungfrauen des Landes, die in den Kerkern der Burg Regenstein eingesperrt war, weil sie die Liebe des Grafen von Regenstein verschmäht hatte. Sie ritzte mit einem Diamantring einen Spalt in den Felsen, der nach einem Jahr so groß war, dass sie hindurchkriechen und entkommen konnte. Nach ihrer Flucht kehrte sie mit ihren Verwandten auf die Burg zurück, doch der Graf war verschwunden. Wenig später bemerkte sie, dass dicker Rauch aus einem Spalt in einer Felswand aufstieg. Als sie hindurchsah, erblickte sie den Grafen im Fegefeuer. Aus Mitleid warf sie ihm ihren Ring zu, um den Geist des Grafen zur Ruhe kommen zu lassen.