Ort: |
Die Führungen beginnen am Schloßtor hinter dem "Brauereigasthof Martini".
(47.988008, 12.547272) |
Öffnungszeiten: |
Mitte APR bis OKT Sa, So 10:30. Mit Brauereiführung: Mitte MAI bis Mitte OKT Mi 10:30, 13:30, 16:30, Do 16:30, Fr, Sa, So 13:30, 16:30. [2022] |
Eintrittspreise: |
Erwachsene EUR 3, Kinder EUR 2. Gruppen: Erwachsene EUR 2,50. Mit Brauereiführung: Erwachsene EUR 13, Kinder (6-17) EUR 7, Ermäßigt EUR 10. [2022] |
Typ: | Höhlenburg Erosionshöhlen Flußhöhle in Konglomeratgestein (Nagelfluh). |
Licht: | Beleuchtung mit Glühlampen teilweise elektrisch. Taschenlampe mitbringen. Im Notfall werden Kerzen gestellt. |
Dimension: | |
Führungen: |
D=60 min.
Mit Brauereiführung: D=2 h. |
Fotografieren: | erlaubt |
Zugänglichkeit: | nicht rollstuhlgeeignet, viele steile Treppen |
Literatur: | |
Adresse: | Schlossbrauerei Stein, Wiskott GmbH & Co. KG, Schlosshof 2, D-83371 Stein an der Traun, Tel: +49-8621-9832-16. E-mail: |
Nach unserem Wissen sind die Angaben für das in eckigen Klammern angegebene Jahr korrekt. Allerdings können sich Öffnungszeiten und Preise schnell ändern, ohne daß wir benachrichtigt werden. Bitte prüfen Sie bei Bedarf die aktuellen Werte beim Betreiber, zum Beispiel auf der offiziellen Website in der Linkliste. |
1100 | entsteht unter den Edelfreien von Stein die erste steinerne Burg. |
1200 | sind die Toerring die neuen Herren der Burg. |
1231 | von unbekannten Feinden erstürmt. |
15. Jh (1. Hälfte) | unteres Schloß mit Kapelle und der älteste Kern der Höhlenburg erbaut. |
1435 | Belagerung und Erstürmung durch Jörg Fraunberger von Haag anläßlich einer Fehde. |
15. Jh (2. Hälfte) | Erweiterung und Bau des Wehrturm (Leichen oder Hungerturm) |
1504 | belagerte Kaiser Maximilian I. im Landshuter Erbfolgekrieg mit seinem Heer vergeblich die Feste Stein. |
17. Jahrhundert | aufgegeben. |
1829 | neue Besitzer, die Freiherren von Lösch. |
1845 | neue Besitzerin, die bayerische Prinzessin Amalia von Leuchtenberg-Braganza. |
1873 | neuer Besitzer, ihr Neffe Fürst Nikolaus von Leuchtenberg-Romanowsky. |
1890 | neue Besitzer, die Grafen von Arco-Zinneberg. |
1992/93 | gründliche Sanierung. |
Die Höhlenburg Schloß Stein ist die größte Felsen- und Höhlenburg Deutschlands. Die Anlage besteht aus drei deutlich voneinander unterscheidbaren Teilen:
Die Höhle der Höhlenburg ist ein Abri oder Überhang der Nagelfluh-Steilwand, die in den Bau integriert wurde. Nagelfluh ist der umgangssprachliche Begriff für das im Voralpenland häufig vorkommende Konglomeratgestein. Es besteht aus rundgewaschenen Kieseln von Hasel- bis Walnußgröße, die mit einem Bindemittel wieder zu festem Gestein zusammengebacken sind. Dies ist in der Regel kein verkarstungsfähiges Gestein, abhängig von seinen Komponenten. Lediglich wenn Kiesel und Bindemittel wasserlöslich sind, wäre eine Verkarstung vorstellbar. Bei dem Abri handelt es sich auch nicht um eine Karsthöhle, sondern um eine Erosionshöhle oder Flußhöhle, also einen Überhang, der von einem Mäander der Traun aus dem verhältnismäßig weichen Gestein gewaschen wurde. Inzwischen ist das Bett der Traun tiefer, sodass das ehemalige Bett als Halbhöhle in der Felswand zurückgeblieben ist.
Die ursprünglichen Hohlräume wurden teilweise stark überarbeitet und erweitert. Alle tieferen Teile wurden aus dem Fels gehauen, das gilt vor allem für die diversen Stollen. Die Wände wurden begradigt und Räume in den Fels hinein erweitert. Ein wichtiger Stollen verbindet die Höhlenburg mit dem Hochschloß darüber. Ob es jedoch ein Geheimgang war, der dazu diente aus der einen Burg zu fliehen, wenn die andere zu fallen drohte, ist nicht überliefert. Es ist jedoch anzunehmen, dass es einfach eine bequeme Verbindung zwischen den verschiedenen Teilen der Burg war. Mit mittelalterlichen Mitteln war es praktisch undenkbar eine Verbindung zur Hochburg vor die Felswand zu bauen.
Westlich der Höhlenburg, auf halber Höhe in die Nagelfluhwand gebaut, befindet sich die Einsiedlerklause, die 1690 erstmals urkundlich erwähnt ist und bis 1934 von einem Klausner bewohnt war.
Die Führung durch die Burg beginnt am Fuß des Felsens hinter der Brauereigaststätte. Das neue Schloss kann nicht besichtigt werden, da es als Internat genutzt wird. Man geht nun den Wehrturm hoch in die Höhlenburg, besichtigt die verschiedenen Stockwerke und gelangt abschließend durch einen unterirdischen Gang hinauf in den Burghof der Hochburg. Von hier kann man einen Fußweg hinunter in den Ort nehmen.
Die Führungen wurden lange Zeit vom Verein Freunde der Burg Stein e.V. durchgeführt. Seit einigen Jahren werden sie von der Schlossbrauerei Stein organisiert. Es gibt eine Brauereibesichtigung der Schlossbrauerei Stein mit Bierverkostung und eine Führung durch die Höhlenburg. Es ist auch möglich eine Kombination aus beidem zu machen. Die Führung durch die Höhlenburg wird als Historische Höhlenburgführung bezeichnet. Einmal im Jahr Anfang Oktober gibt es auch Führungen in die Eremitenklause, jedoch nur mit Anmeldung.
Diese Sage wurde zum ersten Mal 1783 von Lorenz Hübner als vaterländisches Trauerspiel niedergeschrieben. Sie handelt vom Burgherren Heinz von Stein, der ein so frevelhaftes Leben führte, dass er nicht in geweihter Erde ruhen durfte.
Einst war es dem wilden Heinz, der von herkulischer Gestalt und furchterregendem Äußeren gewesen sein soll, gelungen, auf seinen Streifzügen die liebreizende Waltraud gefangen zu nehmen. Sie war die Tochter des alten Gravenecker, des Meiers von Trostberg. Mit Drohungen und Schmeicheleien versucht Heinz sich die Schöne gefügig zu machen - doch sie bleibt standhaft. Darin wird sie durch ihren Geliebten, Siegfried von Gebsattel, bestärkt, der sich inzwischen als Reitknecht verkleidet unter Heinzens wüste Schar gemischt hat.
Gravenecker versucht vergeblich, seine Tochter zu befreien und gerät beim Angriff auf die Burg in Gefangenschaft. Heinz fordert nun die Unschuld Waltrauds für das Leben ihres Vaters, und als der alte Meier von solchem Handel nichts wissen will, läßt ihn der Wüterich zur Richtstätte schleppen.
Waltraud aber gibt sich selbst den Tod, als Heinz sich nähern will. Inzwischen ist es Siegfried gelungen, die Kriegsknechte aus München und Salzburg unbemerkt einzulassen. Sie erstürmen die Burg und machen Heinzens Leute nieder. Er selbst wird von dem ergrimmten Siegfried erstochen, der ihn neben der toten Waltraud findet und ihn für den Mörder hält.
Als Gravenecker, der im letzten Moment aus der Hand des Henkers befreit wird, den Leichnam seiner Tochter sieht, bricht er vor Kummer tot zusammen. Der schmerzgebeugte Siegfried erfährt schaudernd, dass er in Heinz seinen eigenen Vater getötet hat, der ihn kurz nach seiner Geburt hatte aussetzen lassen.