Ort: |
Lung Wai 214, Unterland, 27498 Helgoland.
(54.1823565, 7.8877857) |
Öffnungszeiten: |
Ganzjährig täglich 9-19. [2024] |
Eintrittspreise: |
Erwachsene EUR 7, Kinder (0-14) frei. [2024] |
Typ: |
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Licht: |
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Dimension: | L=200 m. |
Führungen: |
nein, D=45 min, L=250 m, Max=30. V=43,000/a [2023] |
Fotografieren: | erlaubt |
Zugänglichkeit: | teilweise |
Literatur: | |
Adresse: |
Museum Helgoland, Kurpromenade 1430, D-27498 Helgoland, Tel: +49-4725-1292.
E-mail: |
Nach unserem Wissen sind die Angaben für das in eckigen Klammern angegebene Jahr korrekt. Allerdings können sich Öffnungszeiten und Preise schnell ändern, ohne daß wir benachrichtigt werden. Bitte prüfen Sie bei Bedarf die aktuellen Werte beim Betreiber, zum Beispiel auf der offiziellen Website in der Linkliste. |
18-APR-1945 | Helgoland von der Royal Air Force bombardiert. |
1947-1952 | Bunkeranlagen von den Briten zerstört. |
2020 | Ausbau des Bunkerstollen Unterland. |
APR-2024 | Bunkerstollen Unterland eröffnet. |
Der Bunkerstollen Unterland verläuft unter dem Kliff das Oberland und Unterland trennt. Der Eingang befindet sich am Fahrstuhl zum Oberland. In der Verlängerung der Lung Wai Straße führt ein Stollen zum unteren Ende des Fahrstuhls. Etwa halbwegs befindet sich links der Zugang zum Luftschutzstollen. Der 140 m lange Stollen verläuft parallel zum Kliff. Am anderen Ende gibt es ebenfalls einen Quertunnel durch den der Tunnel in der Bremer Straße, zwischen Hausnummer 144 und 145 wieder verlassen werden kann.
Der Stollen gehört zum Museum Helgoland und enthält eine Ausstellung zum Zweiten Weltkrieg. Als Museum ist er täglich geöffnet. Die Insel Helgoland lebt vom Tagestourismus, doch der Zivilschutzbunker Helgoland kann nur auf Anmeldung besichtigt werden. Deshalb wurde der Bunker im Unterland ebenfalls für Besucher geöffnet. Dazu waren zwei Jahre Aufräumarbeiten notwendig. Er ist wie ein Museum ausgestattet und kann deshalb täglich ohne Führung besichtigt werden. Die Ausstellung erläutert den Luftangriff vom 18-APR-1945, aber auch die sogenannte Operation "Big Bang" exakt zwei Jahre später.
Helgoland war im Zweiten Weltkrieg von großer strategischer Bedeutung und wurde deshalb entsprechend befestigt. Gleichzeitig war die Insel gerade durch ihre strategische Bedeutung besonders stark von Luftangriffen bedroht. Am 18. und 19. April 1945 erlebt Helgoland massive Bombenangriffe gegen die Marinebasis und die Festung Helgoland. Die 3000 Helgoländer wurden daraufhin evakuiert.
Nach dem Krieg waren die Militäranlagen auf Helgoland den Alliierten, insbesondere den Briten, ein Dorn im Auge. Die Operation "Big Bang", eine der größten Explosionen der Weltgeschichte wurde vorbereitet. Für diesen Zweck wurden vom Festland tausende Tonnen Munition herbeigeschafft. Es kam zur größten nichtnuklearen Detonation, die die Welt je erlebt hatte, mit 6700 Tonnen Munition. Das Ziel die Bunker- und Militäranlagen der Insel vollständig zu zerstören wurde erreicht. Von 1947 bis 1952 wurde die Insel von der englischen Luftwaffe als Bombenabwurfplatz genutzt, sie diente zum Entsorgen der nach dem Krieg überflüssigen Bomben. 1952 wurden die Bombardierungen dann eingestellt. Am Ende waren bis auf diesen Zivilschutzbunker und den Bunkerstollen Unterland alle Militäranlagen zerstört, ebenso wie ein großer Teil der Insel. Helgoland war nicht mehr bewohnbar.
Der alte Bunkerstollen wurde in nur zwei Jahren von Müll befreit, renoviert, ein Notausgang eingerichtet und die Ausstellung gestaltet. Der recht sportliche Zeitplan wurde allerdings nicht eingehalten, und nachdem der Bunker im Dezember 2022 mit einem halben Jahr Verspätung eröffnet worden war, musste sie nochmal geschlossen werden. Nachdem Prüfungen zur Betriebssicherheit und der Wirksamkeit der Brandmeldeanlage gemacht worden waren, wurde der Stollen schließlich im April 2023 eröffnet. Der Bunker wurde sofort gut besucht und ist nun ein großer Erfolg.
Die Insel Helgoland ist das Ergebnis der Salztektonik: Die Aufwärtsbewegung eines Salzdiapirs drückte die horizontalen Schichten des Sedimentgesteins nach oben. Infolgedessen bildete der rötliche Sandstein einen Hügel, der höher als der Meeresspiegel lag. Die Erosion durch das Meer schuf eine Klippe rund um die Insel, sodass sie heute ein von roten Sandsteinfelsen umgebenes Plateau mit Meereshöhlen am Fuß der Klippe ist. Die Hälfte des Dorfes wurde auf diesem Plateau im Südosten errichtet. Das Plateau und diese Hälfte des Dorfes werden Oberland genannt. Am Fuße der Klippe im Südosten befindet sich eine Küstenebene, auf der sich der Hafen und die andere Hälfte des Dorfes befinden. Diese Ebene und diese Hälfte des Dorfes werden als Unterland bezeichnet. Sie sind durch eine Straße, eine Treppe und einen Aufzug verbunden, der unterirdisch in den Felsen gebaut wurde.