Die Legende von den Sieben Schläfern ist eine Heiligenlegende die sowohl im Christentum als auch im Islam bekannt ist. Thema ist eine Gruppe junger Männer die in der Zeit der Christenverfolgung angehalten werden ihren Kaiser als Gott anzubeten oder, in einer anderen Version, von Gott abzuschwören und die alten "heidnischen" Götter anzubeten. Da sie Christen sind und dies verweigern müssen sie fliehen. Sie verstecken sich in einer Höhle - hier der Höhlenbezug - und schlafen dort ein. Der Kaiser lässt die Höhle zumauern. Man hört lange nichts von Ihnen, bis die Höhle Jahrhunderte später durch Zufall geöffnet wird. Sie erwachen und finden alles verändert vor. Inzwischen ist das Christentum die römische Staatsreligion, und das Volk strömt zur Höhle um die Schläfer zu sehen. Diese strahlen ein Licht aus, bestätigen die Geschichte und sterben. Die Zeugen, darunter der aktuelle römische Kaiser sind jedoch in ihrem Glauben bestärkt
In dieser Form wird diese Legende oft auf die Stadt Ephesus bezogen, heißt auch Sieben Schläfer von Ephesus. Sie hat im Lauf der Zeit viele namhafte Leute inspiriert, so gibt es zum Beispiel eine Gedichtversion von Johann Wolfgang von Goethe. Die erste Niederschrift stammt von Jacob von Sarug um 500 n. Chr.. Weitere sind von Gregor von Tours (um 560–590), Dionysius Telmaharensis (um 750–770) und Jacobus a Voragine (1270) bekannt. Die christliche Version beschreibt die sieben Schläfer als christliche Märtyrer und Heilige, die allgemein als die Sieben Schläfer von Ephesus bezeichnet werden. Die Geschichte wurde von den Christen zwar als Märtyrer- und Heiligengeschichte besetzt, aber sie schaffte es nie in die Bibel.
Unter dem Namen Gefährten der Höhle beziehungsweise أشابي الكهف genannt (Eshab-ı Kehf, Ashâb-ı Kehf, Menschen der Höhle) existiert sie auch im Koran, 18. Sura „al-Kahf“ (Die Höhle) in den Versen 9 bis 26. Auch hier gab es weitere Versionen von diversen Autoren, darunter Tabari (um 900), Al-Mas'udi (943 bis 946) und az-Zamachschari (um 1134). In dieser Version begleitete ein Hund die Jugendlichen in die Höhle und hielt Wache. Allah ließ sie alle 300 Jahre lang schlafen. Die Siebenschläferhöhlen werden im muslimischen Teil der Welt Ashâb-ı Kehf genannt.
Dabei sollte man jedoch nicht vergessen, dass diese Legende viele Themen enthält die in vielfältigen Sagen und Legenden aus der ganzen Welt vorkommen. Das entrückte Schlafen und wiederwachen in einer anderen Zeit ist aus deutschen Zwergensagen genau so bekannt wie von den irischen Sidhe. Auch die Zahl sieben ist eine faszinierende Zahl, eine Primzahl, und wird gerne für Zahlenmagie eingesetzt, bei mittelalterlichen Alchimisten genauso wie in der Jüdischen Kabbala. Es existieren sogar deutlich kürzere Versionen der Geschichte die in ganz anderen Ländern spielen, zum Beispiel die unten aufgelistete Version aus Deutschland. Schläfer in Höhlen findet man zu allen Zeiten und in allen Ländern, ähnliche Geschichten gibt es auch in den Legenden von König Artus oder dem schlafenden Kaiser Barbarossa. Die Tatsache, dass man an einen magischen Ort geht und Jahrhunderte verliert, dass man nach einem Tag zurückkehrt und Hunderte von Jahren vergangen sind, ist wirklich weit verbreitet. Auch die Tatsache, dass sie scheinbar unversehrt und unverändert zurückkehren, aber danach in wenigen Tagen oder Stunden sterben. Ein weiteres Mem, das recht häufig vorkommt.
Allerdings gibt es bei dieser Geschichte eine Besonderheit. Aus irgendeinem Grund glaubten viele Menschen tatsächlich, dass es wirklich genau so passiert ist, und als logische Schlussfolgerung daraus ergab sich, dass die Höhle tatsächlich existiert. Infolgedessen haben die Menschen jahrhundertelang nach der Höhle gesucht. Und sie fanden sie. Und zwar mehrfach. Wir haben alle Höhlen aufgelistet, die definitiv die wahren Siebenschläfer-Höhlen sind. Alle anderen sind Fälschungen.