Ein Huthaus oder Zechenhaus ist das zentrale Verwaltungsgebäude eines Bergwerks. Oft enthielt es eine Betstube, diente als Lager für Kleider und Werkzeug, war Verwaltungsgebäude, Materiallager, Küche und Werkstatt. Der Name leitet sich von Hutmann, dem Gruben- bzw. Schichtaufseher bzw Steiger, der meist im Huthaus seine Wohnung hatte.
Der Name Huthaus ist im Erzgebirge üblich, sowie in vielen Gegenden in die Bergleute aus dem Erzgebirge auswanderten. In Gegenden mit anderer Bergbautradition war dagegen der Name Zechenhaus üblich. Es ist ein Begriff aus der Bergmannssprache, und auch das Gebäude besitzt charakteristische bergbaubezogene Eigenheiten. Typisch ist das kleine Türmchen oder ein Reiter mit einer Glocke. Mit dieser Anläuteglocke wurden die Bergleute zur Schicht gerufen und das Schichtende bekannt gegeben.
Andere Aufgaben des Gebäudes schlagen sich jedoch nicht so stark in der architektur wieder, sind aber ganz typisch für ein Huthaus. Das Gebäude hatte eine Wetterfahne und eine Uhr, eine wichtige Infrastruktur. Im Erdgeschoss befand sich die Hutstube, die ein Verwaltungsbüro darstellte, in dem die Zechenbücher aufbewahrt wurden, Lohnabrechnungen gemacht und Betriebsergebnis aufgerechnet wurden. Die Betstube war ein Ersatz für eine Kapelle, hatte Altar und Orgel, und wurde vor dem Einfahren genutzt, um zur Heiligen Barbara zu beten. Die Gezähestube war der Aufbewahrungsort für Geleucht und Gezähe der Bergleute. Bei kleineren Bergwerken wurden weitere Aufgaben im Huthaus untergebracht. Zum Beisoiel die Erzniederlage, in der bereits aufbereiteten Erze bis zum Abtransport gelagert wurde. Auch die Bergschmiede befand sich manchmal im Huthaus. Bei Bergwerken, die weitab von der nächsten Siedlung lagen, übernachteten die Bergleute unter der Woche in einem Lager im Huthaus. Auch die Wohnung des Obersteigers, wenn das nicht der Hutmann war, war manchmal hier untergebracht.
Bei kleineren Gruben befand sich das Huthaus meist in der Nähe des Schachtes oder des Stollenmundloches. In manchen Fällen endete der Schacht oder Stollen sogar im Huthaus, das Huthaus saß also sozusagen auf dem Eingang zum Bergwerk. Bei größeren Bergwerken war es einfach Bestandteil der Tagesanlagen, zu denen auch noch Treibehaus, Bergschmiede, oder Erzaufbereitung gehörten.
Ein Hutmann (Huther, Hütmann, Huttmann, Hüttmann) war ein Bergmann, der als Grubenaufseher für das Bergwerk tätig war. Der Name kommt von hüten oder behüten, er war ein Aufseher und hatte sehr umfangreiche Aufgaben, ein verantwortungsvoller Posten, der aber auch mit diversen Privilegien verbunden war. Eine davon war die Dienstwohnung, meist im Unter- oder Obergeschoß des Huthauses, ein besserer Lohn, keine schwere körperliche Arbeit, und die Erlaubnis an die Belegschaft Getränke und Lebensmittel zu verkaufen.