Höhlenrepliken, Höhlenkopien, also künstliche Höhlen die echten Höhlen nachempfunden sind, werden meist aus didaktischen oder ästhetischen Gründen erbaut.
Die erste Gruppe befindet sich in einem Museum, meist einem
höhlenkundlichen Museum,
und erlaubt Jung und Alt eine Höhle zu besuchen, natürlich auch Behinderten, denn bei einer Kopie gibt es keine Notwendigkeit für Stufen, sodass die Kopien leicht barrierefrei gestaltet werden können.
Zudem können derartige Höhlen ein etwas weniger extremes Höhlenerlebnis bieten, also zur Ausbildung von jungen Höhlenforschern dienen.
Und dann gibt es noch eine zweite Gruppe, die erbaut wird, um einen schönen Ort zu schaffen.
Hier überlappt sich die
Grotte,
ein scheinbar unterirdischer Raum der höhlenähnlich ist, mit der Höhlenkopie.
Einige Höhlen sind so empfindlich und doch auch so wichtig für die Menschheit, dass es wichtig ist, sie zu schützen und sie dennoch der Öffentlichkeit zugänglich zu machen.
Dabei handelt es sich jedoch um prähistorische Bilderhöhlen, die Bilder sind das empfindliche, und für diese gibt es eine eigene Seite.
Die Grotten entwickelten sich im 18. und 19. Jahrhundert, in erster Linie als Gartenarchitektur. Später wurden sie auch in Paläste und andere Gebäude integriert. Von einer wilden Dekorationsorgie kam man irgendwann zu eher realistischeren Höhlenszenen. Dann kam man auf die Idee derartige Höhlenkopien auch auf Weltausstellungen oder anderen Veranstaltungen zu präsentieren. Ein echter Tiefpunkt waren die Fälle, bei denen Speläotheme aus einer Höhle entfernt wurden, und in einer Art Labyrinth platziert wurden, um eine Art künstliche Höhle zu schaffen. Mit den echten Tropfsteinen sollte die Kopie lebensechter wirken. Leider hatte dies zwei Nachteile: Die Höhle wurde zerstört, und das Ergebnis war trotzdem nicht wirklich zufriedenstellend. Ein berühmtes Negativbeispiel war die sogenannte model cave (Modellhöhle) von Keith und Allabaugh, die Teile der Bethlehem Cave in South Dakota, USA, ausräumten um die Replik in Chicago aufzubauen.
Doch moderne Höhlenkopien sind von ihren Vorläufern weit entfernt. Man benutzt Gips, Kunststoffe und Farben um eine möglichst realistische Kopie zu schaffen. Soll eine existierende Höhle kopiert werden, zum Beispiel um eine archäologische Fundsituation zu präsentieren, kann man das Original dreidimensional scannen.