Ort: |
B28 von Ulm über Blaubeuren nach Metzingen, in Bad Urach Abzweig nach Grabenstetten, nach 3 km Parkplatz rechts der Straße, 15 min Wanderung.
(48.5140433, 9.4527559) |
Öffnungszeiten: |
Eingangsbereich frei zugänglich. Befahrung nur mit Genehmigung der Gemeinde. Im Sommer an Sonntagen, Informationsdienst durch Mitglieder der ArGe Höhle und Karst Grabenstetten. [2023] |
Eintrittspreise: |
frei. [2023] |
Typ: | Karsthöhle Aktive Wasserhöhle Karstquelle Malm |
Licht: | Taschenlampe mitbringen |
Dimension: | L=4.259 m, |
Führungen: | L=50 m, 400 m mit guter Ausrüstung befahrbar. |
Fotografieren: | erlaubt |
Zugänglichkeit: | nein |
Literatur: |
Helmut Frank (1973):
Falkensteiner Höhle,
Laichinger Höhlenfreund 16/17.
K.-H. Zimmermann (1978): Die Falkensteiner Höhle, Besucherinformation, ArGe Höhle und Karst Grabenstetten, 2. Aufl. (2017): Besucherinfo Falkensteiner Höhle, Grabenstetten, 2017. online |
Adresse: |
Arbeitsgemeinschaft Höhle und Karst Grabenstetten e.V., Tewje Mehner (1. Vorsitzender), Schloßgasse 1, 72660 Beuren-Balzholz.
E-mail:
Gemeindeverwaltung Grabenstetten, Böhringer Straße 10, 72582 Grabenstetten, Tel: +49-7382-941504-0, Fax: +49-7382-941504-44. E-mail: |
Nach unserem Wissen sind die Angaben für das in eckigen Klammern angegebene Jahr korrekt. Allerdings können sich Öffnungszeiten und Preise schnell ändern, ohne daß wir benachrichtigt werden. Bitte prüfen Sie bei Bedarf die aktuellen Werte beim Betreiber, zum Beispiel auf der offiziellen Website in der Linkliste. |
1770-1830 | Goldgräber suchen vergeblich nach Gold. |
1871 | Erste Untersuchungen und Vermessung durch Kolb bis zum 1. Siphon. |
1953 | ArGe Höhlenforschung Reutlingen erforscht die Höhle bis zum Fuchsloch bei 1,200 m. |
1959 | Erforschung bis zum Eisele-Versturz bei 2,700 m. |
1964 | Ein Hochwasser schließt 4 Studenten für 66 Stunden ein. |
1974 | Vermessung und Höhlenplan durch den HHVL. |
1975 | im internationalen Jahr des Höhlenschutzes, Start des Höhlendienst durch die Arge Grabenstetten. |
1978 | Vordringen bis 3,300 m. |
1979 | weitere 500 m durch Jochen Hasenmmeyer. |
1980 | Jochen Hasenmayer bis 5,000 m zum 26. Siphon. |
2017 | neuer Höhlenteil beim Fuchsbau entdeckt. |
APR-2018 | Gemeinde Grabenstetten erlässt eine Polizeiverordnung für das Betreten der Falkensteiner Höhle. |
Die Falkensteiner Höhle ist sicherlich die bekannteste der unausgebauten Höhle der Schwäbischen Alb. Dies liegt einerseits am großartigen und zugleich romantischen Eingangsportal, andererseits aber am besonderen Nervenkitzel einer aktiven Wasserhöhle. Daß damit allerdings nicht zu spaßen ist, stellten 1964 vier Studenten recht eindrucksvoll fest. Als sie sich in der Höhle befanden, stieg der Wasserspiegel in der Höhle durch ein Unwetter innerhalb weniger Stunden so stark, dass der Rückweg abgeschnitten war. Deshalb sei hier noch einmal ganz ausdrücklich gewarnt:
Schon die Strecke bis zum ersten Siphon hat ihre Tücken, aber eine Befahrung über den ersten Siphon hinaus sollte nur gut ausgerüstet unter Führung eines erfahrenen Höhlenforschers durchgeführt werden. Zudem ist die Befahrung seit 2018 nur noch mit einer Genehmigung der Gemeinde Grabenstetten zulässig. Das wurde notwendig um die Vielzahl der Unfälle etwas einzudämmen.
Auch der Höhlenunkundige kann die ersten 400 m der Falki bis zum ersten Sipon befahren, wenn er einige wichtige Regeln beachtet und ausreichend ausgerüstet ist. Dazu gehören Gummistiefel, Helm, mehrere Lichtquellen, Neopren und eine sehr genaue Beobachtung des Wetters. Allerdings ist diese Befahrung aufgrund des kalten Wassers, das einem bis zur Brust reicht, nicht besonders angenehm.
Seit dem internationalen Jahr des Höhlenschutzes 1975 macht die Arbeitsgemeinschaft Höhle und Karst Grabenstetten von Mai bis September am Wochenende Höhlendienst an der Falkensteiner Höhle. Die Besucher werden ausführlich über alle Aspekte der Höhle, lokale Geologie und Befahrung, informiert. Die Höhlenforscher weisen Besucher auf Mängel in der Ausrüstung hin und geben Tips für eine sichere Befahrung. Führungen sind allerdings aufgrund der Gefährlichkeit der Höhle und den damit verbundenen juristischen und versicherungstechnischen Problemen nicht möglich. Weitere Infos gibt es direkt von der Website.
Doch der Grund, warum die Falkensteiner Höhle hier erwähnt wird, ist nicht die Befahrung der Wasserstrecken. Die Höhle besitzt ein beeindruckendes Portal und einen Höhlenbach der es verläßt. Die ersten 50 m sind trockenen Fußes befahrbar und das weitgehend gefahrlos, zeigen einem aber dennoch eindrucksvoll den Charakter der Höhle. Die Umgebung ist landschaftlich reizvoll und die Höhle bietet sich als Zwischenstopp oder Ausgangspunkt einer Wanderung an. Gerade mit Kindern ist sie immer ein lohnendes Ziel.
Die Falkensteiner Höhle hat auch Eingang in die Literatur gefunden. Sie wird im Rulaman von Christian David Friedrich Weinland (1876) als Huhka oder Uhuhöhle beschrieben. Der Name wurde von den Uhus abgeleitet, die im Fels über dem Höhleneingang nisten.
Gegenüber der Falkensteiner Höhle befindet sich der Elsachbröller. Bei hohen Niederschlägen und bei Schneeschmelze schüttet er eine große Menge Wasser. Das dabei entstehende brüllende Geräusch ist wohl für den Namen verantwortlich. Es wird angenommen, dass der Elsachbröller die Fortsetzung der Falkensteiner Höhle ist. Durch das Einschneiden des Tales wurde die Höhle in zwei Teilsysteme gespalten. Vermutlich folgt der Talverlauf zwischen den beiden Höhlen sogar dem ehemaligen Höhlenverlauf. Der Elsachbröller ist nur für erfahrene Höhlenforscher befahrbar, die Befahrung ist lebensgefährlich.
Falkensteiner Höhle Gallerie |