Ort: |
Höllentalstraße 18, 82491 Grainau.
A 95 Richtung Garmisch-Partenkirchen, dann B2/B23 nach Garmisch-Partenkirchen und weiter nach Grainau. Beschildert. (47.4481468, 11.0442358) |
Öffnungszeiten: |
Mitte MAI bis Mitte OKT täglich 0-24. Museum Höllentalklamm: Mitte MAI bis Mitte OKT täglich 0-24. [2025] |
Eintrittspreise: |
Erwachsene EUR 7, Kinder (7-17) EUR 3,50, Kinder (0-5) frei. Gruppe (15+): Erwachsene EUR 4. DAV-Mitglieder: Erwachsene EUR 3,50, Kinder (7-17) EUR 2. [2025] |
Typ: |
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Licht: |
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Dimension: | |
Führungen: | L=1,000 m, A=1045-1165 m asl. |
Fotografieren: | erlaubt |
Zugänglichkeit: | nein |
Literatur: | |
Adresse: |
Höllentalklamm-Eingangshütte, Pächter: Vesna Maria Sterle und Florian Michailoff, Tel: +49-8821-8895.
Sektion Garmisch-Partenkirchen des Deutschen Alpenvereins e.V., Prof-Carl-Reiser-Str. 2, 82467 Garmisch-Partenkirchen, Tel: +49-8821-2701. E-mail: Tourist-Information, Kurhaus, Parkweg 8, 82491 Grainau, Tel: +49-8821-9818-50. E-mail: |
Nach unserem Wissen sind die Angaben für das in eckigen Klammern angegebene Jahr korrekt. Allerdings können sich Öffnungszeiten und Preise schnell ändern, ohne daß wir benachrichtigt werden. Bitte prüfen Sie bei Bedarf die aktuellen Werte beim Betreiber, zum Beispiel auf der offiziellen Website in der Linkliste. |
1893 | Höllentalangerhütte erbaut. |
1900 | Bezirksamtmann Voelk, Vorstand der Sektion des Alpenvereins, schlägt die Erschließung der Klamm vor. |
1901 | Erkundung der Klamm. |
1902 | Beginn des Ausbaus. |
1904 | erster Teil eröffnet und von 10,800 Personen besucht. |
15-AUG-1905 | feierliche Eröffnung. |
1906-1912 | zusätzliche Stollen gebaut. |
Erster Weltkrieg | wegen geringer Besucherzahlen und Einberufung der Klammwarte geschlossen. |
1917 | Eingangshütte von Lawine zerstört. |
1930 | elektrische Beleuchtung. |
1949-1950 | Klamm wieder repariert. |
2013 | Höllentalangerhütte abgerissen. |
2015 | neue Höllentalangerhütte eröffnet. |
Die Höllentalklamm befindet sich am Fuß der Zugspitze, des höchsten Bergs Deutschlands. So ist es nicht verwunderlich, dass sowohl die Zugspitze mit ihrer Seilbahn und der Zahnradbahn, als auch die Höllentalklamm äußerst gut besucht sind. Zudem ist die Höllentalklamm im Winter nicht zugänglich. Das Ergebnis ist wenig verwunderlich: diese Klamm ist überlaufen! Besonders an Schönwetterwochenenden kann man sich auf lange Schlangen einstellen. Das Zugspitz-Massiv ist Teil des Wettersteingebirges. Das Höllental befindet sich zwischen Blassenkamm und Waxensteinkamm am Fuß der Zugspitze. Es ist die wohl bekannteste Aufstiegsroute zur Zugspitze.
Die Höllentalklamm befindet sich nicht weit von dem Ort Hammersbach, folgt man dem Hammersbach stromaufwärts kommt man zu einem bewaldeten Tal. Es beginnt direkt am Ortsrand, das letzte Gebäude ist die Hammersbacher Hütt'n, ein Cafe. Von hier führt ein sehr bequemer gekiester Fußweg etwa 2,1 km bis zum Eingang der Klamm. Neben dem Anstieg dem Bach entlang, weicht der Weg auch einmal hangaufwärts aus, sodass man insgesamt 200 Höhenmeter überwinden muss. Für den Weg bis zur Höllentaleingangshütte werden eine Stunde und niedrige Schwierigkeit angegeben. Und doch siebt dieser Anmarsch Leute die gesundheitlich angeschlagen oder gehbehindert sind erfolgreich aus. Ach ja: wenn man mit dem Auto kommt muss man bereits 500 m vor dem Ort parken, alternativ kann man mit dem Zug anreisen.
Hier am Eingang der eigentlichen Klamm befindet sich das Museum Höllentalklamm. Es widmet sich vier Themenbereichen, Bergbau und Erzbergwerk, der Erschließung des Höllentals, der Erschließung der Höllentalklamm, und Geschichtliches. Es ist gleichzeitig mit der Klamm geöffnet und der Eintrittspreis für das Museum ist im Klammeintritt enthalten.
Nun zur eigentlichen Klamm. Der Weg ist etwa 1 km lang und hat bis zu 150 m hohe senkrechte Wände. Bis lange in den Sommer gibt es an einigen Stellen Schnee und Eis. Wasser kommt aus Höhlen in der Felswand und fällt in die Schlucht um sich dort mit dem Hammersbach zu vereinen.
Der Tourismus in dieser Gegend begann genau genommen mit der Fertigstellung der Eisenbahn. Nun konnten die Ausflügler von München nach Garmisch-Partenkirchen fahren. Die Alpenvereinssektion Garmisch-Partenkirchen ist eng mit dem Ausbau der Klamm verbunden. Bereits 1900 wies der damalige Vorstand, Bezirksamtmann Voelk, auf die Möglichkeit einer Erschließung der Höllentalklamm hin. Für den Alpenverein würde das gleich zwei Vereinsziele erfüllen, die Naturschönheiten zugänglich zu machen, und den Aufstieg zur Zugspitze vereinfachen. 1901 übernahm Ing. Zoeppritz den Vorsitz der Sektion und im Herbst begannen die Erkundungen. Dies war äußerst schwierig, weil die Klamm sehr unzugänglich war. Der Bau begann Ende 1902 und 1903 wurde der 37,5 m lange Tunnels 5 gebaut. Diese Baumaßnahmen erfolgten im Winter, weil man in dieser Jahreszeit auf dem Schnee laufen konnte. Doch im Winter 1903/1904 wurden die Erbauer vom Schnee überrascht und mussten eine Brücke wegen der Lawinen verlegen.
1904 wurde der erste Teil der Klamm eröffnet, und in diesem Jahr wurde die Klamm bereits von 10800 Personen besucht. Auch in späteren Jahren wurde weiter ausgebaut, zusätzliche Stollen angelegt, und Beschädigungen durch Lawinen repariert. Für die Tunnel wurde eine Beleuchtung benötigt, und so wurden von den Klammwarten Karbidlampen in den Tunneln aufgestellt und betrieben. Eine elektrische Beleuchtung wurde 1930 fertiggestellt. Ein Gleichstromgenerator mit einer Leistung von 3,3 KW/220 V wurde von einer Turbine angetrieben, das Treibwasser wurde in einem aufgelassenen Bergwerksstollen in der Waxensteinwand gespeichert. Insgesamt wurden 50 Glühbirnen in den Tunneln betrieben. Der Zweite Weltkrieg führte zu ganz erheblichen Beschädigungen, viele Einbauten wurden gestohlen, andere zerstört. Sie wurde 1949 und 1950 wieder restauriert und in einen begehbaren Zustand versetzt.
Bis heute fordert der Unterhalt der Klamm und die Reparatur der Wege einen erheblichen Aufwand. Die recht hohen Eintrittspreise werden vollständig für den Erhalt der Klamm benötigt. Dennoch rechen sie nur, weil auch viel ehrenamtliche Arbeit sowie Spenden zum Erhalt beitragen.
Diese Gegend war lange für Eisenerzbergbau bekannt. Schon im 15. Jahrhundert wurden auf der Hammersbacher Alpe Eisenerz abgebaut. Daher leitet sich auch der Name ab, die Bergbauunternehmer waren die „Hammerspacher“, ein geadeltes Bürgergeschlecht aus Hall in Tirol. Nach Aussterben der Familie übernahm das Hochstift Freising den Abbau, die Freisinger Bischöfe verpachteten die Abbaurechte. Der Abbau war jedoch nur begrenzt, und nur bedingt lohnend. Die Erze waren kleinräumig, der Abbau schwierig und der Abtransport aufwendig. Im 19. Jahrhundert wurden im Höllental Bleierz und Galmei (Zinkspat) entdeckt. Daraufhin begann hier der Abbau, es entstanden Knappenhäuser. Doch auch dieser Bergbau war nicht sehr erfolgreich und er wurde mit dem Ersten Weltkrieg eingestellt.
In der Klamm ist es kühl, fast wie in einer Höhle, zudem kann es "regnen", deshalb empfehlen wir neben Wanderschuhen eine warme Jack und Regenbekleidung. Der Weg ist immer mal wieder eng, deshalb ist es nicht erlaubt sperrige Gegenstände wie Kinderwagen oder Fahrräder mitzunehmen. Auch Regenschirme sind eher kontraproduktiv. Hunde dürfen dagegen gerne an der Leine mit, die Besitzer müssen aber ihre Hinterlassenschaften entfernen. Die Klamm ist nur im Sommer geöffnet, in erster Linie, weil Schnee und Eis eine Durchquerung gefährlich oder gar unmöglich machen können. Zudem führen von beiden Seiten je drei Lawinengebiete in die Klamm. Es kommt vor, dass die Klamm 70 m hoch voll Schnee ist. Deshalb werden alle Brücken und Wegesicherungen abgebaut, weil diese sonst beschädigt werden würden. Der genaue Zeitpunkt der Schließung ist allerdings jedes Jahr anders, weil er Wetterabhängig ist. Die Klamm wird vom Deutschen Alpenverein (DAV) betreut, die auch die Höllentalangerhütte bewirtschaften. Die meisten Leute Begehen die Klamm von unten und gehen dann weiter bis zur Höllentalangerhütte. Nach einer Rast kehren über den Stangensteg oberhalb der Klamm zurück zum Klammeingang und kehren dann auf dem Klammweg zurück nach Hammerbach. Die Wanderung ist nicht schwierig aber mit 700 Höhenmetern und einer Gehzeit von 4 bis 5 Stunden auch nicht für jedermann.