Ort: | A46 Ausfahrt Hemer, B7 Richtung Menden, in Hemer rechts, in Hemer-Sundwig, hinter dem Hotel Meise. (40,He40) |
Öffnungszeiten: |
Felsenmeer: keine Einschränkungen. Felsenmeer Führungen: nach Vereinabrung, 10+. Museum: Di-Fr 11-13, 15-17, So 11-13. [2006] |
Eintrittspreise: |
Felsenmeer: frei. Felsenmeer Führungen: Erwachsene EUR 4, Kinder (3-15) EUR 3. Gruppen (15+): Erwachsene EUR 3.50, Kinder (3-15) EUR 2.50. Museum: [2006] |
Typ: | Karren Doline Eisenbergwerk Feuersetzen Mittelalterlicher Bergbau |
Licht: | nicht notwendig |
Dimension: | F=12,9 ha. L=700 m, W=200 m. |
Führungen: | L=300 m, D=90 min. |
Fotografieren: | erlaubt |
Zugänglichkeit: | ja |
Literatur: | |
Adresse: |
Höhlen- und karstkundliches Informationszentrum Hemer/Westfalen, Felsenmeerstraße 32, 58675 Hemer, Tel: +49-2372-61549, Fax: +49-2372-61549.
E-mail:
Felsenmeer-Museum, Hönnetalstraße 21, 58675 Hemer, Tel: +49-2372-16454. |
Nach unserem Wissen sind die Angaben für das in eckigen Klammern angegebene Jahr korrekt. Allerdings können sich Öffnungszeiten und Preise schnell ändern, ohne daß wir benachrichtigt werden. Bitte prüfen Sie bei Bedarf die aktuellen Werte beim Betreiber, zum Beispiel auf der offiziellen Website in der Linkliste. |
~900 | erste Bergbauaktivitäten. |
~1300 | Beginn der Drahtproduktion. |
Das Hemer Felsenmeer ist ein Naturschutzgebiet mit sehr sehenswerten, bizarren Felsformationen. Es ist sowohl aus speläologischen als auch aus montan-geologischen Gründen hochinteressant.
Man erreicht es am besten von der Schauhöhle Heinrichshöhle von der ein Feldweg namens Felsenmeerstraße bergauf in den Wald führt. Bis zum Naturschutzgebiet Felsenmeer geht man etwa zehn Minuten. Dieses Gebiet ist etwa 700 m lang, 200 m breit und liegt 45 m über der Talsohle. Es wird in drei Gebiete eingeteilt, das Große Felsenmeer, das Kleine Felsenmeer und das Paradies.
Das große Felsenmeer wird heute als Lösungsdoline intepretiert, also durch meteorisches Wasser das entlang von Klüften in den Fels eindringt gebildete Spalten, die zum Teil die Lösungsreste in Form von Lehm enthalten. Der mitteldevonische Riffkalk, ein sogenannter Massenkalk, erhielt seine Klüftung durch tektonische Kräfte. Die Besonderheit beim Felsenmeer war das Aufstiegen heiße Lösungen, Thermalwässer und Gase entlang der Klüfte, und die Bildung vielfältiger, z.T. mächtiger, Erzablagerungen. Als Erze fand man hier metasomatischen Roteisenstein, Galmei, Brauneisenerz, Zinkspat und das seltene Grün-Bleierz. Mineraliensammler können in der Umgebung des Naturschutzgebietes auch heute noch manches schöne Mineral finden. Das wichtigste vorkommende Metall ist Eisen.
Funde weisen nach, dass bereits um 900 im Felsenmeer Bergbau betrieben wurde. Hier existierte somit der älteste belegbare Eisensteinbergbau des Sauerlandes. Er wurde begünstigt durch den Holzreichtum der Wälder zur Gewinnung von Bau- und Brennmaterial. Das Erz wurde vor Ort mit Holzfeuern erhitzt und mit kaltem Wasser abgeschreckt. Das durch diesen Vorgang zerrüttete Erz konnte auch mit verhältnismäßig einfachen Werkzeugen abgebaut werden.
In kleinen Rennfeueröfen wurden die Erze dann verhüttet und Roheisen erschmolzen. Nach einem erneutem Schmelzprozeß wurde das Eisen zu einem stabförmigen Osemund geformt. Seit dem 14. Jahrhundert wird in der märkischen Region Draht hergestellt. Ursprünglich wurde der Draht aus dem Osemund gehämmert. Später zog man den Draht durch ein Hohleisen. Damit war die Wiege der heutigen Drahtindustrie gelegt.
Als es gelang, die Wasserkraft für die Osemund- und Drahtbearbeitung zu nutzen, entstanden überall in den Tälern an den Wasserläufen kleine Hammerwerke, Drahtschmieden und Rollen. Diese Entwicklung wird im Felsenmeer Museum in Hemer anschaulich dargestellt.