Ort: |
Albertus-Magnus-Platz, 50923 Köln.
Universität zu Köln in Köln. Unter der Aula in einem Kellerraum. (50.9282888, 6.9293045) |
Öffnungszeiten: |
Tag des offenen Denkmals, zweiter Sonntag im September. Nach Voranmeldung. [2025] |
Eintrittspreise: |
frei. [2025] |
Typ: |
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Licht: |
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Dimension: | L=40 m. |
Führungen: | |
Fotografieren: | erlaubt |
Zugänglichkeit: | nein |
Literatur: |
Franz Jungeblodt, Csaba Peter Rakoczy (2003):
Das unterirdische Köln zu Fuß
Köln (Bachem) 2003
o. A. (2003): Das unterirdische Köln. Der Barbarastollen unter dem Universitätsgebäude in: Kölner Universitäts-Journal, 2003, Heft 3, S. 26 |
Adresse: |
Institut und Poliklinik für Arbeitsmedizin, Umweltmedizin und Präventionsforschung, Berlin-Kölnische Allee 4, 50969 Köln (Zollstock), Tel: +49-221-478-76781.
E-mail: |
Nach unserem Wissen sind die Angaben für das in eckigen Klammern angegebene Jahr korrekt. Allerdings können sich Öffnungszeiten und Preise schnell ändern, ohne daß wir benachrichtigt werden. Bitte prüfen Sie bei Bedarf die aktuellen Werte beim Betreiber, zum Beispiel auf der offiziellen Website in der Linkliste. |
1929 | Neubau des Hauptgebäudes begonnen. |
1930 | Handelshochschule beantragt ein Lehrbergwerk dessen Bau noch im selben Jahr von Kurt Holl begonnen wird. |
1932 | Barbarastollen eröffnet als Teil des Museums für Handel und Industrie. |
01-APR-1933 bis 30-SEP-1933 | Während der rheinisch-westfälischen Wirtschaftsausstellung täglich geöffnet. |
1980er | hinter einem Regal versteckt wiederentdeckt. |
1984 | Prof. em. Piekarski erreicht in Zusammenarbeit mit der Ruhrkohle AG die Restauration und Neuöffnung des Stollens. |
2019 | virtueller Rundgang durch den Barbarastollen realisiert. |
Der Barbarastollen in Köln ist kein echtes Bergwerk, sondern ein Lehrbergwerk oder Museumsbergwerk, also eine Replik. Seine Entstehung ist mit dem Neubau des Hauptgebäudes der Universität verbunden, der 1929 begonnen wurde. 1930 beantragte die Handelshochschule die Erstellung eines Lehrbergwerks, das wohl sehr schnell genehmigt wurde und noch im selben Jahr begann der Essener Maler und Grafiker Kurt Holl mit dem Bau. Im selben Jahr wurde jedoch der Bau des Hauptgebäudes als Auswirkung der Weltwirtschaftskrise gestoppt. Kurt Holl baute aber trotzdem weiter am Lehrbergwerk. Viele Quellen behaupten, der Barbarastollen wäre 1932 erbaut worden, tatsächlich war der Bau in diesem Jahr abgeschlossen und es wurde eröffnet. Das Hauptgebäude wurde nach der Wiederaufnahme des Baus jedoch erst im Jahr 1935 fertiggestellt und offiziell eröffnet. Der Stollen sollte den Studenten der Wirtschafts- und Sozialwissenschaftlichen Fakultät der Handelshochschule Köln die Technik des Kohleabbaus demonstrieren. Während der rheinisch-westfälischen Wirtschaftsausstellung (01-APR-1933 bis 30-SEP-1933) war der Tunnel täglich geöffnet. Er war dann Teil des Museums für Handel und Industrie, geriet jedoch im Lauf des Zweiten Weltkriegs in Vergessenheit.
Das Lehrbergwerk wurde Anfang der 1980er Jahre zufällig wiederentdeckt, nachdem eine Tür aufgebrochen worden war, die jahrzehntelang hinter einem Regal versteckt war. Weder das Bergwerk, noch der Raum, in dem es sich befindet, waren in den Gebäudeplänen eingezeichnet. Bereits 1984 erwirkte Prof. em. Dr. Claus Piekarski in Zusammenarbeit mit der Ruhrkohle AG die Restauration und Neuöffnung des Stollens. Nach mehrjährigen Renovierungsarbeiten kann es seit den 1990er Jahren wieder besichtigt werden. Seither gehört der Schaustollen zum Institut für Arbeitsmedizin, Umweltmedizin und Präventionsforschung, und so werden auf den Führungen auch arbeitsmedizinische Folgen des Bergbaus, wie die Staublunge, erläutert. Generell dient es der Veranschaulichung der harten Bedingungen, unter denen in den dreißiger Jahren Kohle abgebaut wurde.
Neben Gesteinsschichten und Kohleflözen, kann man verschiedene Arten des Ausbaus sehen, den thüringischen und polnischen Holzausbau sowie den Ausbau mit Eisenringen. Am Boden liegen Schienen für die Loren und es sind Förderbänder, Bohrer, Kompressoren, und ein funktionstüchtiger Lastenaufzug in seinem Gitterverschlag zu sehen. Die Kohle kam aus Aachen, die Maschinen von Bergwerken aus ganz Deutschland. Zu den ausgestellten Maschinen gehört der ein Förderkorb, eine Fördermaschine, ein Preßluftbohrer, Verstrebungen, Gleise, eine Zugmaschine, eine Lore und ein Signal. Eine Kuriosität ist die bergrechtliche Genehmigung des Bergwerks, das nie eines war.