Ort: |
Bindweider Str. 2, 57520 Steinebach/Sieg.
(50.732494, 7.829821) |
Öffnungszeiten: |
APR bis OKT Mi, Sa, So, Fei 14-17. Anmeldung erforderlich. [2022] |
Eintrittspreise: |
Erwachsene EUR 8, Kinder (6-17) EUR 4, Studenten EUR 6, Behinderte EUR 6, Familien (2+2) EUR 18. Gruppen (13+): Erwachsene EUR 7, Kinder (6-17) EUR 3.50. [2022] |
Typ: | Eisen Speläotherapie |
Licht: | Beleuchtung mit Glühlampen |
Dimension: | T=10 °C. |
Führungen: | D=1.5 h, L=300 m, Grubenbahn: L=800 m. |
Fotografieren: | |
Zugänglichkeit: | |
Literatur: | |
Adresse: |
Besucherbergwerk "Grube Bindweide", Bindweider Str. 2, 57520 Steinebach/Sieg, Tel: +49-2747-291-118.
E-mail:
E-mail:
Westerwald-Sieg Tourismus, Kreisverwaltung Altenkirchen, Parkstraße 1, 57610 Altenkirchen, Tel: +49-2681-81-3737 E-mail: |
Nach unserem Wissen sind die Angaben für das in eckigen Klammern angegebene Jahr korrekt. Allerdings können sich Öffnungszeiten und Preise schnell ändern, ohne daß wir benachrichtigt werden. Bitte prüfen Sie bei Bedarf die aktuellen Werte beim Betreiber, zum Beispiel auf der offiziellen Website in der Linkliste. |
1837 | Grubenfeld „Maria an der Bindweide“ an Henry Manour aus Dillenburg verliehen. |
1853 | Theodor Stein erwirbt das Bergwerk Bindweide. |
1855 | Theodor Stein schließt die zuvor erworbenen 72 Einzelgrubenfelder unter dem Namen „Bindweide“ zusammen. |
1864 | Vortrieb des tiefen Bindweider Stollens beginnt. |
1872 | bei einem Grubenunglück sterben 14 Bergleute, auch der Neffe des Besitzers, der daraufhin die Grube verkauft. |
1872 | Übernahme der Grube Bindweide durch die Firma Krupp. |
1880 | Schacht I mit Malakowturm erbaut. |
1905/1906 | Schacht II abgeteuft und Stahlfördergerüst errichtet. |
1913 | Tiefer Stollen außer Betrieb genommen. |
1932 | Untertagebetrieb endgültig eingestellt. |
1981 | Beginn der Aufwältigung durch ehrenamtlichen Helfer unter Leitung des Fahrsteigers i.R. Oswald Brenner. |
08-MAY-1986 | Schaubergwerk eröffnet. |
2013 | vollständige Modernisierung. |
18-MAY-2014 | Besucherzentrum Grube Bindweide mit einem Bergmannsfest wiedereröffnet. |
Der Westerwald gehört zum rechts-rheinischen Teil des Rheinischen Schiefergebirges. Die Gesteine entstanden im Paläozoikum durch die Ablagerung von Sanden und Tonen im Meer. Die entstandenen Gesteine waren Grauwacke, Grauwacken-schiefer und Tonschiefer in wechselnder Mächtigkeit und Erstreckung. Während der variskischen Orogenese wurden diese Schichten gefaltet, wodurch Klüfte im Gestein entstanden. Diese wurden durch hydrothermale Konvektionsströmungen mit diversen Mineralien, aber vor allem mit Eisenkarbonat wieder verfüllt. Das Ergebnis waren mit Eisenerz gefüllte Gänge. Die wichtigsten Erze waren Eisenglanz, Brauneisenstein und Spateisenstein.
Das Besucherbergwerk Grube Bindweide befindet sich in der Ortsgemeinde Steinebach/Sieg. Das Schaubergwerk ist Teil des GEOPARK Westerwald-Lahn-Taunus und GeoInformationszentrum. Es befindet sich mitten im Ort an der Bindweider Straße, am Fuß eines Hügels. Zu seinen Hochzeiten hatte das Bergwerk 900 Bergleute. Insgesamt wurden über 5 Millionen Tonnen Erz gefördert.
Der Über-Tage-Bereich des Schaubergwerks is das ehemalige Grubengelände. In einem ehemaligen Bergwerksgebäude befindet sich das Besucherzentrum mit Museum. Im Jahr 2013 wurde es vollständig modernisiert und hat nun multimedia Stationen zur Geologie des Westerwaldes, der Entstehung der Erze, dem Bergbau und der Aufbereitung bis zum fertigen Produkt. Auch das tragische Bergwerksunglück, das 14 Bergleuten das Leben kostete, wird aufgearbeitet. Ein außergewöhnliches Ausstellungsstück ist die Orignial-Registrierkasse aus dem früheren Krupp´schen Konsum. Eine Kunstausstellung mit Terracotta-Skulpturen der Künsterlerin Marlies Hof zeigt Bergleute bei den unterschiedlichen Tätigkeiten. Für die Gesichter haben ehemalige Bergleute Modell gestanden. Die Grubenschmiede ist normalerweise lediglich ein Museum, sie ist jedoch voll funktionsfähig und an bestimmten Tagen werden Vorführungen angeboten. Das Schmiedeteam stellt diese alte Handwerkskunst vor und bietet auch sogenannte Schmiede-Mitmachvorführungen.
Die Führung durch das Schaubergwerk beginnt mit einer 800 m langen Fahrt mit dem Bergwerkszug durch den Tiefen Stollen. Der 300 m lange Rundgang stellt die verwendeten Maschinen und Techniken vor und erlaubt auch einen Blick auf die Erzadern. Die originalen Druckluftbohrer, die ihre Meißel unter ohrenbetäubendem Lärm in den Felsen vortreiben, werden vorgeführt. Danach geht es mit dem Zug wieder hinaus. Die Besucher erhalten Helm und Geleucht.
Das Bergwerk besitzt auch einen sogenannten Heilstollen in dem Speläotherapie angeboten wird. Daneben werden diverse Kurse zu Stressabbau, Atemtechniken, und progressiver Muskelentspannung angeboten. Er befindet sich in der ehemaligen Pulverkammer, bei der es sich natürlich auch um einen Stollen handelt. Die Sprengmittel wurden aus Sicherheitsgründen unterirdisch gelagert, bei einem Unfall wäre es zu keinen oberirdischen Schäden gekommen. In der Pulverkammer besteht auch die Möglichkeit standesamtlich zu heiraten.
1837 wurde das Grubenfeld unter dem Namen „Maria an der Bindweide“ an Henry Manour aus Dillenburg verliehen. Er konnte jedoch schon nach wenigen Jahren die Pacht nicht mehr bezahlen. Der Aufbau des bergwerks beginnt 1853 mit dem Erwerb durch Theodor Stein. In den nächsten Jahren schließt er die zuvor erworbenen 72 Einzelgrubenfelder unter dem Namen „Bindweide“ zusammen. 1864 beginnt der Vortrieb des tiefen Bindweider Stollens, der heutige Tiefe Stollen. 1872 sterben bei einem Grubenunglück 14 Bergleute. Nach monatelangen Rettungsarbeiten und dem Verlust seines eigenen Neffen beschließt Theodor Stein die Grube Bindweide an die Firma Krupp zu verkaufen. Zur Modernisierung des Abbaus wurde ein Schacht abgeteuft und darauf ein Förderturm des Typs Malakowturm errichtet, genannt Schacht I. 1905/1906 wurde Schacht II bis auf eine Teufe von 500 m abgeteuft, und diesmal wurde ein Stahlfördergerüst errichtet. Beide wurden nach Schließung der Grube abgerissen. Schwierige Abbaubedingungen und die Weltwirtschaftskriese führten 1932 zur Schließung der Grube. Eine Zeit lang wurde sie noch als Reservegrube bezeichnet, der Abbau wurde aber nie wieder aufgenommen.