Kalkbergwerk am Königsberg

Kalkbergwerk Kappel


Touristische Informationen:

Ort: Hauptstrasse 48, 67752 Wolfstein.
Am Ortseingang der Kleinstadt Wolfstein. B270, 24 km nördlich von Kaiserslautern, 10 km südlich von Lauterecken.
(49.581436, 7.612213)
Öffnungszeiten: Ende MAR bis Anfang NOV So, Fei 13-18.
[2023]
Eintrittspreise: Erwachsene EUR 7, Kinder EUR 6, Familien (2+*) EUR 18,50.
[2023]
Typ: MineKalkstein
Licht: LightBeleuchtung mit Glühlampen
Dimension: T=13 °C.
Führungen: D=90 min, L=300 m.
Fotografieren: erlaubt
Zugänglichkeit: ja
Literatur: Georg Wieber (2002): Ground Water in Abandoned Mercury Mines: A Study from the Saar-Nahe Basin in Southwestern Germany, Mine Water and the Environment volume 21, pages 73–80 (2002). DOI pdf English
Adresse: Kalkbergwerk am Königsberg, Hauptstrasse 48, 67752 Wolfstein, Tel: +49-6382-791-118. E-mail:
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Geschichte

1857 Kalkabbau von den Brüdern Jakob und Peter Kappel begonnen.
1911 Kauf der Ausbeutungsrechte des heutigen Besucherbergwerks.
1967 Kalkabbau eingestellt.

Geologie

Das Pfälzer Bergland ist Teil des Nordfranzösischen Schichtstufenlandes, als Teil eines Beckens in dem Mesozoische Sedimente abgelagert wurden. Der erste Vulkanismus trat bereits während der Beckenbildung auf, im Oberkarbon und im Unterperm (Rotliegend). Später wurden sie angehoben und durch die retrograde Erosion ergab sich die typische Struktur mit Schichtstufen. In der Pfalz wurden die Schichten bis zum Buntsandstein abgetragen, zum Teil sogar bis zum Zechstein. Die Vielzahl der hier vorkommenden Bodenschätze ist auch eine Folge des mit der Entstehung des Oberrheingraben im Paläogen einhergehenden Vulkanismus. So bildeten sich Basalt und Rhyolith, es kam aber auch zu hydrothermalen Konvektionen die sulfidische Erze bildeten. In den Schichten des Karbon gibt es Kohlevorkommen.

Bemerkungen

Das Kalkbergwerk am Königsberg befindet sich am Königsberg (568 m NN) in Wolfstein, auf dem seit der Römerzeit Bergbau betrieben wurde. Die Blütezeit des Bergbaus lag jedoch im 17. und 18. Jahrhundert. Es wurde Eisenerz, Quecksilber, Steinkohle und Kalkstein abgebaut. Das ist eine recht ungewöhnliche Kombination, dennoch sind die Bergwerke längst aufgegeben worden. Das letzte war das Kalkbergwerk, zuletzt betrieben von Otto Kappel Kalk, der Abbau wurde 1967 eingestellt. Es wird deshalb manchmal auch als Kalkbergwerk Kappel bezeichnet.

Die Brüder Jakob und Peter Kappel begannen bereits 1857 mit dem Kalkabbau, allerdings in der Selbach. Dieses Bergwerk kaufte Heinrich Kappel 1911 für 5.000 Goldmark, zusammen mit den Ausbeutungsrechten. Wie lange es zuvor bereits in Betrieb war, ist unbekannt. In den 1950er Jahren waren im Bergwerk noch sechs bis sieben Leute beschäftigt, und man produzierte wöchentlich 40 Tonnen gebrannten Kalk. Doch die Profitabilität wurde durch billigere Produktion in großen Steinbrüchen bald stark beeinträchtigt. Zuletzt arbeitete nur noch Otto Kappel alleine in seinem Betrieb und produzierte wöchentlich 8 Tonnen gebrannten Kalk. Bereits in den frühen 1960er Jahren hatte er die Vision eines Schaubergwerks. Er sicherte das Bergwerk, um einen Ausbau zum Schaubergwerk zu erleichtern. Es dauerte jedoch bis in die 1980er Jahre bis es schließlich als Schaubergwerk eröffnet wurde.

Das Kalkbergwerk in Wolfstein ist ein Industrie-Denkmal mit verschiedenen Gebäuden. Ein Museum zeigt Geräte und Maschinen, ein Film informiert über die Bergbaugeschichte. Die unterirdische Tour beginnt mit einer Fahrt auf der Grubenbahn, dann folgt ein Rundgang durch die Stollen. Der Kalkstein wird wie bei natürlichen Höhlen vom Tropfwasser gelöst und in Hohlräumen abgelagert, und so haben sich im letzten Jahrhundert bereits kleine Tropfsteine gebildet. Auch Klüfte im Kalkstein sind häufig mit Tropfsteinen oder Kalzitkristallen gefüllt. Ausgestellt sind auch die Geräte, die zum Abbau und zum Transport des Kalksteins dienten. Der unterirdische Rundgang mit einer Länge von 300 m hat keine Stufen, ist also barrierefrei. Die einzige Hürde bei der Besichtigung ist somit das ein- und aussteigen in die Grubenbahn.

Im Bergwerk finden auch Veranstaltungen statt. Regelmäßig werden unterirdische Weinproben veranstaltet, immerhin ist das Pfälzer Bergland ein Weinbaugebiet. Daneben gibt es aber auch Musikveranstaltungen und sogar das Musical Phantom der Oper wurde unterirdisch aufgeführt.