Ort: |
Industriegebiet Leonie, Leonie 4, 91275 Auerbach in der Oberpfalz.
A9 Ausfahrt 9 Pegnitz, B470/85 nach Auerbach, am Ortseingang links ab, Michelfelder Straße, links ab in Degelsdorfer Straße, Industriegebiet Leonie. (49.699861, 11.632983) |
Öffnungszeiten: |
frei zugänglich. [2023] |
Eintrittspreise: |
frei. [2023] |
Typ: | Eisen |
Licht: | Beleuchtung mit Glühlampen |
Dimension: | |
Führungen: | nein |
Fotografieren: | erlaubt |
Zugänglichkeit: | nein |
Literatur: |
Kurt von Gehlen, Hermann Harder (1956):
Zur Genese der kretazischen Eisenerze von Auerbach (0berpfalz),
Heidelberger Beiträge zur Mineralogie und Petrographie, volume 5, pages 118–138 (1956)
online
DOI
pdf
J. Pfeufer (1983): Zur Genese der Eisenerzlagerstätten von Auerbach-Sulzbach-Rosenberg-Amberg (Oberpfalz), Geologisches Jahrbuch, Reihe D, Heft 64, 1984. 69 Seiten, 23 Abbildungen, 1 Tabelle, ISBN 978-3-510-96128-3. online Helge Stanjek (1983): Auerbach/Oberpfalz - Phosphatmineralien aus der Grube Leonie, Lapis 8 (3), 9-18; 42 |
Adresse: | Stadt Auerbach, Oberer Marktplatz 1, 91275 Auerbach, Tel: +49-9643-200, Telefax: +49-9643-2035. E-mail: |
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1853 | Gründung der Maxhütte führt zum Aufschwung des Bergbaus. |
1878 | Auerbacher Revier beliefert die Maxhütte. |
1903 | Seilbahn von den Bergwerken zum Bahnhof Auerbach. |
13-AUG-1972 | Abteufen des Leonieschachtes. |
10-OCT-1977 | Förderung von Eisenerz beginnt. |
16-APR-1987 | Maxhütte meldet Konkurs an. |
11-MAY-1987 | Grube Leonie geschlossen. |
1989 | Abschalten der Wasserhaltung nach Stilllegungsarbeiten. |
MAY-1996 | Grubenfelder Leonie wird Naturschutzgebiet. |
Das Lager aus kreidezeitlichen Eisenerzen ist stockförmig. Mit Eisengehalten von etwa 47 % ist dies die reichhaltigste Eisenlagerstätte der Bundesrepublik Deutschland dar. Insgesamt wurden 26 Millionen Tonnen Eisenerz abgebaut, 16 Millionen Tonnen im Bergkwerk Maffei und 10 Millionen Tonnen im Bergwerk Leonie. Nach der Stilllegung verblieben schätzungsweise 20 Mio. Tonnen Eisenerz in der Lagerstätte. Der Abbau ist bei den aktuellen Weltmarktpreisen nicht rentabel.
Die Auerbacher Eisenlagerstätte ist bekannt für außergewöhnliche Mineralien, insbedondere Eisenerze. Es ist die einzige bekannte Fundstelle des seltene Mineral Churchit-(Y) in Deutschland. Es ist auch unter dem veralteten Namen Weinschenkit ((Y,Er,La)[PO4]-2H2O) bekannt.
Das Eisenerzbergwerk Leonie wurde 1977 bis 1987 vom oberpfälzischen Stahlwerk wurde 1977 bis 1987 vom oberpfälzischen Stahlwerk Maxhütte betrieben. Es war das letzte noch fördernde Eisenerzbergwerk der Bundesrepublik. Heute ist noch der charakteristische mit Wellblech verkleidete Förderturm zu sehen, der Rest der Grubenanlagen wurde abgerissen und ist heute ein Industriegebiet. Eine Besichtigung ist allerdings nur von aussen möglich.
Das Bergwerk war nur 10 Jahre in Betrieb. In dieser Zeit wurden 5,2 Millionen Tonnen Eisenerz gefördert, auf die Kosten von 108 Millionen DM kamen 204 Millionen DM Ertrag. Die Grube hatte 286 Beschäftigte und war somit der größte Wirtschaftsfaktor der ländlichen Region. Als das Bergwerk mit dem Konkurs der Maxhütte geschlossen wurde, waren noch geschätzte 14 Millionen Tonnen Eisenerz übrig. 63 Männer wurden bei den Stilllegungsarbeiten noch zwei Jahre weiterbeschäftigt. Sie zerlegten die großen Maschinen unter Tage und brachten Maschinenteile, Betriebsmittel und alles, was noch einen Wert besaß und transportierbar war nach oben. Dann wurden Stollen zugemauert und der Schacht mit Kalksteinschotter verfüllt. Über Tage wurden Gebäude abgerissen und Halden eingeebnet.
Die kleine Stadt Auerbach in der Oberpfalz ist stark geprägt vom Eisenerzabbau. So gibt es hier gleich drei interessante Sehenswürdigkeiten, die man im Zusammenhang besichtigen sollte. Der Förderturm des Eisenerzbergwerk Leonie und die Grubenfelder Leonie sind frei zugänglich. Die Maffei-Schächte im Süden von Auerbach sind ein Bergbaumuseum.
Eine besondere Sehenswürdigkeit sind die Grubenfelder Leonie, eine große Weide mit vielen Einsturztrichtern. Der Abbau fand unter dem 87,3 ha großen Gelände mit Wald- und Weideland statt. Nach Stilllegung des Bergwerks begannen die beim Abbau entstandenen Hohlräume teilweise einzustürzen. Das Ergebnis sind eine Vielzahl von Senken die auch als Erdfälle oder Dolinen bezeichnet werden, mit den natürlich auftretenden Dolinen aber wenig zu tun haben. Das Gelände ist seit Mai 1996 Naturschutzgebiet und wird von Heckrindern und Exmoor-Ponys beweidet. Heckrinder sind Rückzüchtung des im 17. Jahrhundert ausgestorbenen Auerochsen oder Ur, nach dem die Stadt Auerbach ihren Namen hat. Exmoor-Ponys gelten als die letzten echten Nachfahren der eiszeitlichen Urponys. Ein Holzsteg führt zu einigen der eindrucksvollsten Dolinen, der Rest des Geländes darf nicht betreten werden. Die Gefahr von weiteren Einstürzen ist zu groß.