Bergbaumuseum Maffeischächte


Touristische Informationen:

Ort: Nitzlbuch 27, 91275 Auerbach.
A9 Ausfahrt 9 Pegnitz, B470/85 nach Auerbach, am Ortsausgang links ab.
(49.679499, 11.649373)
Öffnungszeiten: MAI bis OCT bestimmte So 15-17.
[2023]
Eintrittspreise: Erwachsene EUR 4,50, Kinder (-18) EUR 3, Kinder (0-14) frei, Studenten EUR 3.
Gruppen (10+): Erwachsene EUR 3,50.
[2023]
Typ: MineEisen SubterraneaBergbaumuseen
Licht: LightBeleuchtung mit Glühlampen
Dimension:
Führungen: nein
Fotografieren: erlaubt
Zugänglichkeit: nein
Literatur: Kurt von Gehlen, Hermann Harder (1956): Zur Genese der kretazischen Eisenerze von Auerbach (0berpfalz), Heidelberger Beiträge zur Mineralogie und Petrographie, volume 5, pages 118–138 (1956) online DOI pdf
J. Pfeufer (1983): Zur Genese der Eisenerzlagerstätten von Auerbach-Sulzbach-Rosenberg-Amberg (Oberpfalz), Geologisches Jahrbuch, Reihe D, Heft 64, 1984. 69 Seiten, 23 Abbildungen, 1 Tabelle, ISBN 978-3-510-96128-3. online
Helge Stanjek (1983): Auerbach/Oberpfalz. Phosphatmineralien aus der Grube Leonie, Lapis 8 (3), 9-18; 42
Adresse: Förderverein Maffeispiele Auerbach eV., Postfach 1170, 91271 Auerbach, Tel: +49-9643-2049573, Fax: +49-9643-91168. E-mail:
Anmeldung, Tel: +49-9643-2433.
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Geschichte

1853 Gründung der Maxhütte führt zum Aufschwung des Bergbaus.
1878 Auerbacher Revier beliefert die Maxhütte.
1903 Seilbahn von den Bergwerken zum Bahnhof Auerbach.
1904 Abteufarbeiten für die Schächte Maffei I und Maffei II.
1906 Beginn des Abbaus.
1968 vier Kumpel werden verschüttet aber später gerettet.
29-JUL-1978 Maffei-Schächte geschlossen.
2003 Förderverein Maffeispiele gegründet.
2012 Schaustollenanlage übertage gebaut.

Geologie

Das Lager aus kreidezeitlichen Eisenerzen ist stockförmig. Mit Eisengehalten von etwa 47 % ist dies die reichhaltigste Eisenlagerstätte der Bundesrepublik Deutschland dar. Insgesamt wurden 26 Millionen Tonnen Eisenerz abgebaut, 16 Millionen Tonnen im Bergkwerk Maffei und 10 Millionen Tonnen im Bergwerk Leonie. Nach der Stilllegung verblieben schätzungsweise 20 Mio. Tonnen Eisenerz in der Lagerstätte. Der Abbau ist bei den aktuellen Weltmarktpreisen nicht rentabel.

Die Auerbacher Eisenlagerstätte ist bekannt für außergewöhnliche Mineralien, insbedondere Eisenerze. Es ist die einzige bekannte Fundstelle des seltene Mineral Churchit-(Y) in Deutschland. Es ist auch unter dem veralteten Namen Weinschenkit ((Y,Er,La)[PO4]-2H2O) bekannt.

Bemerkungen

Das Bergbaumuseum Maffei-Schächte befindet sich an der Grube Auerbach-Nitzlbuch. Hier sind noch zwei Fördertürme erhalten, die Schächte Maffei I und Maffei II, die die ältesten ihrer Art in Bayern sind. Sie werden vom Förderverein Maffeispiele Auerbach e.V. und dem Knappenverein betreut. Die Anlage bietet neben den Fördertürmen einen künstlich angelegten Stollen mit Grubenbahn, eine Mineralienausstellung und verschiedenes Großgerät.

Das Museum besitzt eine sogenannte Erlebnisschaustollenanlage, eine Art Bergwerks-Replik. Sie simuliert einen Stollen, ein Überkopflader auf Schienen schaufelt Erz vom Ort weg. Der Grubenventilator bring Frischluft, vom Bergmann Wetter genannt. Besucher dürfen den druckluftbetriebenen Bohrhammer ausprobieren, der Krach und die starke Vibration sind jedoch nicht jedermanns Sache.

Das eigentlich Highlight hier ist jedoch der Förderturm und die riesige Halle an seinem Fuß. Hier kann man die Fördertechnik bestaunen, es gibt eine Mineralienausstellung mit lokalen Erzen, und diverse Werkzeuge. Zudem ist die Halle so groß, dass sie für Veranstaltungen verwendet wird. Der Besuch der Anlagen erfolgt mit dem Smartphone, Infosäulen mit QR-Codes erlauben an zehn Stellen das Herunterladen der Erklärungen aus dem Internet. Auch die Großgeräte auf dem Außengelände sind höchst interessant. Daneben gibt es noch eine Grubenbahn, die rund um das Bergwerksgelände fährt, das ist aber wohl eher für Kinder.

Das Bergwerk heißt Grube Nitzlbuch, die Schächte dagegen Doppelschachtanlage Maffei. Sie wurde benannt nach Dr. Hugo Ritter von Maffei, dem Aufsichtsratsvorsitzenden der Maxhütte von 1882 bis 1921. Während der Betriebszeit wurden 16 Millionen Tonnen Eisenerz gefördert, vorwiegend Braunerz und Weißerz.

Von Grubenunglücken sind die Maffeischächte fast verschont geblieben, es gab nur eines. 1968 sind vier Kumpel verschüttet worden, konnten aber befreit werden. Man sprach damals vom Wunder von Maffei. Das beruhte wohl auf der spektakulären Rettung im Bergwerk Lengede im Januar des gleichen Jahres, der als Wunder von Lengede in den Medien war und in die deutsche Bergwerksgeschichte einging. Der Vorfall auf Maffei war dagegen recht harmlos und erreichte nur lokale Bekanntheit.