Binghöhle

Streitberger Höhle


Touristische Informationen:

Der Eingang der Binghöhle.
Ort: Schauertal, OT Streitberg, 91346 Wiesenttal.
A3 Ausfahrt Höchstadt-Ost, A9 Ausfahrt Pegnitz, A73 Ausfahrt Forchheim-Süd. An der B470 zwischen Forchheim und Pegnitz, 18 km von Forchheim, 25 km von Pegnitz, 40 km nördlich Nürnberg.
(49.8120321, 11.2158784)
Öffnungszeiten: APR bis 05-NOV Di-So, Fei 10-17, letzte Führung 16:30.
[2024]
Eintrittspreise: Erwachsene EUR 6,50, Kinder (15-17) EUR 5, Kinder (4-14) EUR 3.50, Studenten EUR 5,80, Familien (2+3) EUR 17, Fotogenehmigung EUR 1.
Gruppen (15+): Erwachsene EUR 5,80, Kinder (5-14) EUR 1.50.
[2024]
Typ: SpeleologyKarsthöhle, Ganghöhle, Malm (Gebankter Kalk)
Licht: LightBeleuchtung mit Glühlampen
Dimension: L=270 m, T=12 °C, A=380 m NN.
Führungen: L=270 m, D=40 min.
V=44.700/a [2005].
Fotografieren: erlaubt mit Fotogenehmigung
Zugänglichkeit: nein
Literatur: Binghöhle - Streitberg/Fränkische Schweiz, Höhlenverwaltung Streitberg, Bayreuth, 1963
Adresse: Binghöhle Streitberg, Schauertal, OT Streitberg, 91346 Wiesenttal, Tel: +49-9196-929931, Cell: +49-157-38-400-496. E-mail:
Touristinformation Wiesenttal, Forchheimer Straße 8, 91346 Wiesenttal, Tel: +49-9196-929931. E-mail:
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Geschichte

1905 Ausgrabung durch Ignaz Bing in einem Dachsbau. Dabei entdeckte er die Höhle.
1906 Eröffnung als Schauhöhle.
1907 elektrische Beleuchtung.
1908 Besuch von Prinz Ludwig in Streitberg, dem späteren letzten bayerischen König Ludwig III.
1936 Entdeckung weiterer 100 m Ganglänge und Bau des heutigen Ausgangs.
24-MAR-1918 Ignaz Bing stirbt im Alter von 79 Jahren.
1935 Binghöhle geht in den Besitz der Gemeinde Streitberg über und wird in Streitberger Höhle umbenannt.
APR-1938 künstlicher Ausgang nach drei Jahren Bauzeit fertiggestellt.
1945 Rückbenennung als Binghöhle.
2004 Überarbeitung der Höhle, Zäune entfernt, neues elektrisches Licht, Neubau des Eingangsgebäudes.
2005 100. Jubiläum.

Bemerkungen

Tropfstein in der Olga-Grotte.
die Riesensäule.

Bei einer Grabung im Eingangsbereich eines Felsüberhangs oberhalb von Streitberg im Jahr 1905 wurden Spuren menschlicher Besiedlung wie Feuerstellen und Scherben gefunden. Außerdem eine große Anzahl Knochen von Wisent, Hirsch, Reh und anderen Tieren, allerdings verblüffenderweise keine Höhlenbärenknochen. Nach der entfernung mehrere Meter Höhlensediment, wurde eine Fortsetzung der Höhle entdeckt. Diese Grabung wurde durch den Geheimen Kommerzienrat Ignaz Bing aus Nürnberg. Sie wurde ihm zu Ehren Binghöhle genannt.

Die Höhle war sehr groß und schön und wurde deshalb von Bing unverzüglich ausgebaut und im gleichen Jahr als Schauhöhle eröffnet. Nur zwei Jahre später wurde bereits elektrisches Licht installiert.

Dies ist die einzige Schauhöhle der Fränkischen Alb, die im gebankten Kalk des Malm (Weißen Juras) und nicht im Dolomit liegt. Dadurch ist ihr Charakter ganz anders als der anderer fränkischer Höhlen. Ein gleichmäßig großer Gang verläuft auf etwa 270 m durch den Berg, angelegt durch einen ehemaligen unterirdischen Flußlauf. Die Flußhöhle entstand vermutlich eiszeitlich, entwässerte Schmelzwasser der Gletscher zur damals noch deutlich höher liegenden Wiesent. Mit dem tieferlegen des Talbodens durch die Erosion des Flußes sank auch der Karstwasserspiegel im Berg und die Höhle fiel trocken.

Die Höhle ist sehr schön versintert. Vor allem viele weiße, aber auch in verschiedenen Brauntönen gefärbte Tropfsteine sind überall zu finden. Bemerkenswert sind jedoch die verbreiteten Kalzitrasen und Wasserstandsmarken aus Kalzitkristallen. Der Kalk aus kristalliesierte aus einem über längere Zeit ungestört stehenden Höhlensee entlang der Wasseroberfläche.

Besonders beeindruckend ist ein einzelner Stalagmit der mitten aus dem Führungsweg ragt, genannt die Riesensäule. Er besitzt eine außergewöhnliche Symmetrie und hat eine typische palmenstammartige Form. Leider ist er durch seine Lage mitten im Führungsweg dauernden Berührungen durch die Besucher ausgesetzt, und hat so im Lauf der Jahre deutliche Abnutzungsspuren bekommen. Schmutz und körpereigenes Fett von der menschlichen Haut haben zur Bildung von dunklen Flecken geführt und verhindern nachhaltig das Weiterwachsen des Tropfsteins. Dazu kommt, dass die Höhle an dieser Stelle ursprünglich einen Meter tiefer war und zum Bau des Weges aufgefüllt wurde. Dabei wurde der untere Teil des Stalagmiten mit verfüllt.

Im Jahre 2005 hatte die Höhle das 100 jährige Jubiläum als Schauhöhle. Aus diesem Anlass wurde sie komplett überarbeitet. Die elektrische Beleuchtung wurde erneuert, die Wege wurden ausgebessert, das keine Gebäude am Eingang, das als Aufenthaltsraum für die Führer und als Kartenhschalter dient, wurde neu erbaut. Die wohl wichtigste Neuerung war die Entfernung von verschiedenen Zäunen, die zum Schutz der Tropfsteine vor der Berührung durch Besucher installiert wurden. Die Höhle wird dadurch deutlich aufgewertet, da es nun möglich ist die Tropfsteine ohne Störung zu sehen.