Ort: |
Oberbergstrasse 27, 23795 Bad Segeberg.
In Bad Segeberg, 25 km WNW Lübeck. A1, Ausfahrt Lübeck-Mitte, B206 27 km. A7, Ausfahrt Bad Bramstedt, B206 24 km. (53.936447, 10.316746) |
Öffnungszeiten: |
Höhle:
APR bis SEP Di-Fr 9-16, Sa, So, Fei 10-17. Noctalis: Ganzjährig Di-Fr 9-16, Sa, So, Fei 10-17. [2020] |
Eintrittspreise: |
Höhle:
Erwachsene EUR 9, Kinder (4-14) EUR 7, Behinderte EUR 8, Studenten EUR 8. Noctalis: Erwachsene EUR 9, Kinder (4-14) EUR 7, Behinderte EUR 8, Studenten EUR 8. Kombiticket: Erwachsene EUR 12, Kinder (4-14) EUR 9, Behinderte EUR 12, Studenten EUR 12. [2020] |
Typ: | Karsthöhle, Gipshöhle, Ganghöhle |
Licht: | Beleuchtung mit Glühlampen |
Dimension: |
L=2.260 m, T=9 °C. GR: L=60 m. |
Führungen: |
L=600 m, D=35 min. V=35.000/a [2005]. |
Fotografieren: | verboten |
Zugänglichkeit: | nein |
Literatur: |
Der Segeberger Kalkberg und seine Höhlen,
Verlag C. H. Wäser, Hamburger Straße 26, 23795 Bad Segeberg
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Adresse: | Kalkberghöhle, Noctalis – Welt der Fledermäuse, Oberbergstrasse 27, 23795 Bad Segeberg, Tel: +49-4551-8082-21, Fax: +49-4551-8082-55. E-mail: |
Nach unserem Wissen sind die Angaben für das in eckigen Klammern angegebene Jahr korrekt. Allerdings können sich Öffnungszeiten und Preise schnell ändern, ohne daß wir benachrichtigt werden. Bitte prüfen Sie bei Bedarf die aktuellen Werte beim Betreiber, zum Beispiel auf der offiziellen Website in der Linkliste. |
1137 | Bau der Siegeburg auf dem Alberg, der damals noch 110 m N.N. hoch war, durch Kaiser Lothar von Supplinburg. |
14. Jahrhundert | Beginn des Gipsabbaus. |
1913 | Entdeckung der Höhle beim Abbau des Gipses. |
1913 | erschlossen. |
1930 | unter Naturschutz gestellt, Einstellung des Gipsabbaus. |
1937 | Einweihung der Freilichtbühne. |
1952 | Beginn der Karl-May-Festspiele. |
1988 | komplette Neuvermessung durch die Arbeitsgemeinschaft für Karstkunde Harz e.V.. |
2006 | Eröffnung des Fledermaus-Zentrum Bad Segeberg. |
Der Kalkberg ist der Gipshut eines Salzstocks und die einzige Erhebung aus massivem Felsgestein in Schleswig-Holstein. Deshalb ist es auch nicht verwunderlich, dass die Segeberger Kalkhöhlen die einzigen Höhlen in Schleswig-Holstein sind. Der Salzstock ist auch für die Solevorkommen verantwortlich, die der Stadt 1925 zum Titel Bad verhalfen. Es handelt sich dabei um eine der stärksten Solen Deutschlands mit einer Konzentration von 26,74%. Schon im Jahre 1884 wurde eine Badeanlage erstellt, um ihre Heilwirkung bei Gicht, Rheuma und Ischias zu nutzen.
Der Gips des Kalkbergs wurde durch stehendes Gewässer verkarstet. Wie etwas tiefer das Salz durch Grundwasser gelöst wird, so wurde der Gips der Höhle vom stehenden Grundwasser gelöst. Dabei wird immer mehr Gips gelöst bis das Wasser gesättigt ist. Danach richtet sich die weitere Lösung nach der Menge des hinzuströmendem gipsfreien Wasser mit dem ein entsprechender Abfluß und Abtransport von Gips verbunden ist. Generell dauert diese Art der Höhlenbildung länger als bei Flußhöhlen, obwohl der Gips sehr leicht löslich ist. Typisch sind auch die Formen der Höhle. Laugungskolke bilden sich dort wo der Gips weniger Verunreinugungen besitzt und deshalb schneller gelöst wird. Die Gänge sind sehr unterschieldlich in der Größe, weil nie ein gleichmäßiger Strom hinddurch floß. Doch vor allem die horizontale Decke fällt auf, die den Wasserstand des Grundwassers anzeigt. Naheliegenderweise konnte oberhalb des Wasserspiegels nicht gelöst werden, so dass die Decke eine absolut horizontale Ebene bildet.
Die Höhle ist einmalig in der norddeutschen Tiefebene, und wurde deshalb auch gerne von Fledermäusen als Quartier genutzt. Die außergewöhnlich große Fledermauskolonie steht schon seit Jahren unter Naturschutz. Jüngst wurde ein Fledermauszentrum an der Höhle errichtet, das die Fledermäuse erforscht und gleichzeitig den Besuchern Wissen über diese nützichen und bedrohten Tiere vermittelt. Seit 2006 hat das Fledermauszentrum auch die Betreuung der Höhle übernommen, die Jahrzehntelang von den Betreibern der Karl May Festspiele betreut wurde.
Der Kalkberg (91 m N.N.) dient jährlich als Kulisse für die berühmten Karl-May-Spiele. Diese finden auf einer Freilichtbühne statt, die 1934 bis 1937 von den Nationalsozialisten als sogenannter Thingplatz für Großkundgebungen angelegt wurde. Sie nutzten den ehemaligen Steinbruch, in dem der Gips des Kalkberges abgebaut wurde. Dabei bilden die grauen Gipswände eine malerische Dekoration.
Segeberger Kalkberghöhle Gallerie |