Deutsches Museum

Die Höhle von Altamira


Touristische Informationen:

Der Raum mit der Höhlennachbildung an der Decke.
Ort: München, Innenstadt, Museumsinsel
Navi: Museumsinsel 1, 80538 München
(48.1304315168121, 11.58320909165395)
Öffnungszeiten: Ganzjährig täglich 9-17, letzter Einlass 16:30.
Geschlossen 01-JAN, Faschingsdienstag, Karfreitag, 01-MAY, 01-NOV, 24-DEC, 25-DEC, 31-DEC.
[2021]
Eintrittspreise: Erwachsene EUR 14, Kinder (6-17) EUR 4,50, Kinder (0-5) frei, Studenten EUR 4,50, Senioren (65+) EUR 8, Behinderte EUR 8, Familien (2+*) EUR 29.
Gruppen (20+): Erwachsene EUR 8.
[2021]
Typ: SubterraneaHöhlenreplik ArchaeologyBilderhöhle
Licht: LightBeleuchtung mit Glühlampen
Dimension:  
Führungen: nein
Fotografieren: erlaubt
Zugänglichkeit: ja
Literatur: Margareta Benz-Zauner (2012): Altamira – Höhlenmalerei der Steinzeit Deutsches Museum, 2012, 144 S., ca. 190 meist farbige Abb., broschiert, ISBN 978-3-940396-34-1
Erich Pietsch (1963): Altamira und die Urgeschichte der chemischen Technologie Abhandlungen und Berichte des Deutschen Museums, 32. Jg., H.1. München 1963
Adresse: Deutsches Museum, Museumsinsel 1, D-80538 München, Tel: +49-89-2179-1, Fax: +49-89-2179-324. E-mail: contact
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Geschichte

1962 Münchener Exemplar produziert.
1964 Kopie für das Archäologische Museum in Madrid vom Deutschen Museum hergestellt.

Bemerkungen

Einer der außergewöhnlichen "Toros".

Die Höhlenmalereien von Altamira sind weltberühmt, aber leider sind sie nicht für die Öffentlichkeit zugänglich. Als sie Anfang des 20. Jahrhunderts erstmals für Touristen geöffnet wurden, war der Besucherandrang sehr groß. Das rege Interesse der Öffentlichkeit an diesen Malereien und der wissenschaftliche Wert der Malereien war die Motivation, eine Kopie dieser Höhle herzustellen. Der höchstmögliche Grad an Authentizität mit der neuesten verfügbaren Technologie war das Ziel.

Mit diesen Zielen begannen die Modellbauer des Deutschen Museums 1962 mit der Herstellung einer Kopie für das eigene Museum. Dies war die erste naturgetreue Kopie einer Höhle überhaupt. Um eine möglichst genaue Kopie zu erhalten, wurde eine neue Technik namens Photogrammetrie eingesetzt. Anhand von Fotos wurde eine dreidimensionale Ansicht der Wand erstellt. Diese Bilder wurden verwendet, um eine Reliefkarte der Wand zu berechnen. Diese Karte wurde dann in Gips modelliert. Dieser Gips wurde in der typischen Farbe des Kalksteins, braun oder sepia durch das Eisenoxid und den Ton bemalt. Die Gemälde wurden mit Hilfe von Farbfotografien der Gemälde auf diese Oberfläche kopiert. Die verwendeten Farben waren so original wie möglich: Ton, Eisenoxid und Holzkohle.

Nach der Herstellung dieser ersten Kopie, die bis heute im Museum in München zu sehen ist, wurde eine weitere Kopie angefertigt. Sie wurde für das Archäologische Museum in Madrid, Spanien, angefertigt. Mit diesen beiden Kopien begann das Zeitalter der wissenschaftlichen Höhlenkopien. Später wurden viele andere Höhlen kopiert, Lascaux, Altamira, Chauvet und bald vielleicht auch Cosquer. Alle diese Kopien beruhen auf den grundlegenden Arbeiten in München.

Ein Hauptunterschied zu späteren Kopien ist jedoch leicht zu erkennen: es handelt sich nur um einen Ausschnitt der Höhle. Die modernen Kopien sind unter der Erde vergraben, wodurch die Temperatur, die Feuchtigkeit und der Geruch der Originalhöhle entstehen. Und auch der Besucher hat den Eindruck, eine natürliche Höhle zu betreten, obwohl sie viel kleiner ist als das Original, was er ohne Kenntnis des Originals nicht bemerken wird. In München ist es jedoch viel einfacher. Ein rechteckiges Deckensegment befindet sich an der Decke eines dunklen Raumes. Die Originalhöhle ist niedrig, dieser Raum ist hoch, die Höhle ist kühl und feucht, dieser Raum ist warm und eher trocken. Und trotzdem. Nach fünf Minuten in diesem Raum vergisst der Besucher die künstliche Umgebung und kann sich an den phantastischen Kunstwerken aus der Steinzeit erfreuen.

Update 1995: die Kopie wird jetzt in einem klimatisierten Raum gezeigt, der viel näher an einer Höhle ist. Per Lautsprecher wird das Geräusch von tropfendem Wasser erzeugt, das den Höhleneffekt noch weiter verstärken soll, aber eigentlich Unsinn ist. Altamira war gerade deshalb für die Maler interessant weil kein Tropfwasser die Gemälde zerstört...