Ort: |
Kreuzweilerstrasse, 66706 Perl.
(49.5355363, 6.4322032) |
Öffnungszeiten: |
Ganzjährig 1. So 14-17. [2023] |
Eintrittspreise: |
Erwachsene EUR 1, Kinder (7-16) EUR 0,50, Kinder (0-6) frei, Studenten EUR 0,50, Behinderte EUR 0,50, Azubis EUR 0,50, Rentner EUR 0,50. Gruppen: Erwachsene EUR 0,50. [2023] |
Typ: | Luftschutzbunker Westwall |
Licht: | Beleuchtung mit Glühlampen |
Dimension: | |
Führungen: | nein |
Fotografieren: | erlaubt |
Zugänglichkeit: | ja |
Literatur: | |
Adresse: | Westwallmuseum Sinz, c/o Sebastian Kirch, Kreuzweilerstrasse, 66706 Perl, Tel: +49-6867-761. E-mail: |
Nach unserem Wissen sind die Angaben für das in eckigen Klammern angegebene Jahr korrekt. Allerdings können sich Öffnungszeiten und Preise schnell ändern, ohne daß wir benachrichtigt werden. Bitte prüfen Sie bei Bedarf die aktuellen Werte beim Betreiber, zum Beispiel auf der offiziellen Website in der Linkliste. |
1940 | erbaut in der Endphase des sogenannten Westwallbaus. |
Das Westwallmuseum Sinz befindet sich in einem restaurierten Westwallbunker, einem Regelbau 501 für 14 Mann Besatzung. Er wurde im Jahr 1940 am Ortsrand von Sinz an der Straße nach Kreuzweiler gebaut. Seine Aufgabe war einen gegnerischen Angriff zwischen den Flüssen Mosel und Saar auf die nördlich gelegenen Städte Konz und Trier zu verhindern. Der sogenannte Orscholz-Riegel verläuft zwischen Mosel bei Nennig an der Grenze zu Luxemburg und Orscholz an der Saarschleife. Sie ist dem eigentlichen Westwall vorgelagert.
Der Bunker wurde nicht zur Verteidigung erbaut, wie das von den Nazis gerne publiziert wurde. Er diente der Südflankensicherung des Überfalls auf die Benelux-Staaten und den Krieg gegen Frankreich im Mai 1940. Er schützte die Nachschubwege der Wehrmacht gegenüber Gegenangriffen Frankreichs. Für die Bevölkerung bedeutete er somit einen schweren Einschnitt in die gewachsene Gemeinschaft mit den Nachbarn in Luxemburg und Frankreich. Sie erlebten den Krieg noch unmittelbarer als Menschen in anderen Teilen Deutschlands. Zu Beginn und am Ende des Krieges wurden sie evakuiert. Es kam des Öfteren zu Todesfällen durch Minen und Tieffliegerangriffe bei der Feldarbeit. Auf Gemeindegebiet wurden etwa 70.000 Minen ausgelegt. Es kam zu Schäden oder Zerstörung von Haus und Hof sowie von wertvollem Ackerland durch die heftigen, monatelangen Kämpfe im Winter 1944/45. In den Kriegsjahren war es nach Zeitzeugenaussagen den Anwohnern der Kreuzweilerstraße jedoch gestattet, den Bunker als Luftschutzraum zu nutzen. Zwischen Herbst 1944 und Februar 1945 wurde der Eingangshof des Bunkers als Granatwerferstellung genutzt.
In der Nachkriegszeit beseitigte die französische Besatzung durch Sprengung einen Großteil der Bunkeranlagen des ehemaligen Orscholzriegels. Der Bunker R53 wurde aber nicht gesprengt, da sonst die benachbarten Häuser in der Kreuzweilerstraße beschädigt worden wären. Übriggebliebene Minen sowie Munitionsreste stellten bis in die 1950er-Jahre hinein eine tödliche Gefahr für die Zivilbevölkerung dar. Zu den Opfern von Minen- und Munitionsunglücken zählen auch viele Kinder. In den 1960er Jahren wurde der Bunker dann mit Erde zugeschüttet. Nur noch ein Teil der Flügelwand an der Straße und ein Teil der Deckenkante blieben sichtbar.
Der Bunker wurde von Sebastian Kirch aus Besch Ende 1997 erworben, er ist also heute in Privatbesitz. Er hat ihn authentisch restauriert und zum Bunkermuseum ausgebaut. Er besitzt heute wieder eine originalgetreue und funktionsfähige Einrichtung. Daneben gibt es eine Dokumentation und Aufbereitung zur Zeitgeschichte.
Die aktuellen Öffnungszeiten sind leider nicht festzustellen. Die Angaben im Internet sind widersprüchlich. Wir haben die letzten bekannten Öffnungszeiten angegeben, vermuten aber, dass der Bunker seit den Restriktionen der Pandemie geschlossen ist. Bisher wurde er wohl noch nicht wieder eröffnet.