Ein Ponor ist eine Stelle an der ein Oberflächengewässer, ein Bach, Fluss oder See von der Erdoberfläche verschwindet.
Ein Schlinger ist eine Öffnung, an der das Wasser unter Druck in einen unterirdischen Hohlraum fließt.
Die Öffnung selbst befindet sich also immer unter Wasser.
Eine Schwinde ist eine Öffnung, an der das Wasser aufgrund der Schwerkraft in einen unterirdischen Hohlraum fließt.
Dabei ist die Schwinde i.a. nicht vollständig mit Wasser gefüllt.
Ein Ponor ist das Gegenstück zur Karstquelle, und wie dort gibt es viele verschiedene Ausprägungen. Das Wort Ponor ist mehr oder weniger der Allgemeinbegriff und bezeichnet generell eine Stelle, an der Wasser verschwindet. Das Wort stammt aus dem klassischen Karst, in dem solche Stellen lange bekannt waren. Es wird bis heute im Slowenischen, Kroatischen und anderen Südslawischen Sprachen benutzt. Dabei werden im Deutschen die Begriffe Schlinger und Schwinde unterschieden.
Die Unterscheidung hängt also ausschließlich vom Verhältnis zwischen der Zuflussmenge und der Durchflusskapazität des Höhlensystems ab. Offensichtlich hat ein Höhlengang eine gewisse Querschnittsfläche die sich nur sehr langsam verändert und die Menge des Wassers begrenzt, die hindurchfließen kann. Im Gegensatz dazu sind oberirdische Gewässer in ihrer Schüttung sehr stark schwankend. Da sind jahreszeitliche Veränderungen, Schneeschmelze und Starkregen, die die Wassermenge stark verändern. Mit anderen Worten, die meisten Ponore sind beides, Schwinde und Schlinger, abhängig von der Zuflussmenge.
Im Laufe der Jahre wurde in Deutschland und Österreich eine Vielzahl von Begriffen verwendet, was das ganze etwas verkompliziert. So gibt es Bachschwinde, Flussschwinde, Wasserschwinde, Gully, Schluckloch, Schlundloch, und Schwalgloch. Trotz der Vielzahl an Namen kann man nur die zwei oben beschriebenen Typen von Ponoren unterscheiden. Wir verwenden in der Regel den Oberbegriff Ponor, und nur wenn der Fall ganz eindeutig ist, Schwinde oder Schlinger.
Diese reine Beschreibung ist die eine Seite, viel interessanter ist es jedoch, wie kommt es überhaupt zu solchen Ponoren? Oder anders ausgedrückt: ein Karstgebiet ist durch unterirdische Entwässerung ausgezeichnet, warum bitte schön fliesst hier Wasser oberirdisch? Wie immer gibt es mehrere Antworten.
Dies sind verschiedene Szenarien die zur Bildung von Ponoren führen, vermutlich die weitverbreitetsten, aber sicherlich nicht alle. Die bekanntesten Ponore in Deutschland befinden sich im Bett der oberen Donau und werden als Donauversickerung bezeichnet. Andere Versickerungen sind von Lone, Wutach, Sauer und Pegnitz bekannt.