Nach dem Teufel benannte Geotope


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Die Teufelshöhle mit der Teufelsbrücke über die Teufelsschlucht. Public Domain.

Der „Teufel“ taucht in vielen Namen von Höhlen, Felsformationen oder Klammen auf. Diese Namen stammen in der Regel aus dem Mittelalter und basieren meist auf irgendwelchen Sagen und Legenden. Menschen erklärten damals rätselhafte oder unheimliche Naturformen oft mythisch. Der Teufel steht als Sinnbild für das Dunkle, Unkontrollierbare und damit für Orte, die Menschen früher nicht verstanden oder fürchteten. Eine Verbindung zum Teufel gibt es dann gerne in folgenden Fällen:

  1. Furchterregende Umgebung: Dunkelheit, Grollen, Nebel oder tiefe Löcher deren Tiefe nicht erkennbar war, haben einen sehr engen Bezug zur Hölle aus der Bibel, die ja ebenfalls durch unheimliche Umgebung, Dämpfe oder Nebel, und schreckliche Geräusche geprägt wird.
  2. Unterstellte künstliche Entstehung: Etwas was relativ selten ist und dessen Entstehung man nicht erklären kann, wird gerne als künstlich angenommen. "Das kann so nicht entstanden sein, das hat jemand künstlich so gemacht." Und bei angsterregenden Dingen, insbesondere wenn sie die handwerklichen Fähigkeiten von Menschen übersteigen, ist dann die Vorstellung vom Werk des Teufels nicht mehr weit.
  3. Volksmythen: Sagen und Legenden erzählen von Teufelspakten, versteinerten Gestalten oder Kämpfen zwischen Heiligen und dem Teufel zur moralischen Belehrung. Allgemein ist es recht beliebt in Gesteinsformationen oder Tropfsteine Dinge hineinzuinterpretieren, wie zum Beispiel die Madonna mit Kind, Elvis, oder eben den Teufel. Und so erhält die Sage, die keine Ortsangabe macht, plötzlich einen Ort.

Und so kommt es, dass sehr vielen Orten, speziell Höhlen, die im Mittelalter aus Angst gemieden wurden, eine Verbindung mit dem Bösen oder Übernatürlichen unterstellt wurde. Im christlich geprägten Raum wurde das Unerklärliche oder Gefährliche als Teufelswerk bezeichnet. Die Namen „Teufel“ und „Hölle“ sollten Gefahr signalisieren und abschrecken. Vergleichbar ist auch die Verwendung von Hexe, Drachen, Zwergen oder Riesen.

Heute wird dieser Name natürlich weiter gepflegt, die touristische Wirkung ist erheblich. Solche Namen blieben eingängig und wecken Neugier. Sie erlauben spektakuläre Bilder in Prospekten oder bombastische Kunstwerke vor Ort. Der erhebliche Nachteil ist natürlich die große Verwechslungsgefahr. Teufelshöhlen gibt es zuhauf, allein in Deutschland gibt es zwei Schauhöhlen mit diesem Namen. So sind derartige Namen leider ein zweischneidiges Schwert.

Wir haben uns deshalb angewöhnt, bei allen diesen vielfach verwendeten Namen den Ortsnamen, also den Ort an dem sie sich befinden, in den Namen und die Suche mit aufzunehmen. Aus der Cueva del Diablo in der Stadt Mazatlán, in Sinaloa, Mexico, wurde so Cueva del Diablo Mazatlán. Eine entsprechende Suche liefert deutlich bessere Ergebnisse, auch wenn weiterhin viele falsche Ergebnisse mitkommen. Die Beispiele hier sind nur eine Auswahl, die Verwechslungsgefahr ist wirklich groß.