Ort: |
Am Bergwerk, 72280 Dornstetten.
(48.489737, 8.503064) |
Öffnungszeiten: |
MAI bis OKT Di 16, 1.+3. So 14-17. [2024] |
Eintrittspreise: |
Erwachsene EUR 8, Kinder (6-16) EUR 5, Kinder (0-5) frei, Studenten EUR 5, Familien (2+2) EUR 20. Gruppen (12): Erwachsene EUR 80, Kinder (6-16) EUR 50. [2024] |
Typ: | Silber Kupfer Baryt Bergwerk |
Licht: | Beleuchtung mit Glühlampen |
Dimension: | T=8 °C |
Führungen: | D=75 min, L=400 m, Max=12. |
Fotografieren: | |
Zugänglichkeit: | nein |
Literatur: | |
Adresse: |
Tourist-Information Dornstetten, Tel: +49-7443-9620-30, Fax: +49-7443-9620-99.
E-mail:
Besucherbergwerk Himmlisch Heer, Förderkreis Historischer Bergbau Hallwangen e.V., Silberwaldstraße, 72280 Dornstetten-Hallwangen, Tel: +49-7443-962030, Fax: +49-7443-962099. E-mail: |
Nach unserem Wissen sind die Angaben für das in eckigen Klammern angegebene Jahr korrekt. Allerdings können sich Öffnungszeiten und Preise schnell ändern, ohne daß wir benachrichtigt werden. Bitte prüfen Sie bei Bedarf die aktuellen Werte beim Betreiber, zum Beispiel auf der offiziellen Website in der Linkliste. |
1498 | Herzog Ulrich verleiht den Silber- und Kupferbergwerken seines Landes Privilegien. |
1558 | Herzog Christoph erneuert die Privilegien. |
1564 | Grube wegen Wassereinbruchs stillgelegt. |
1723 | erneut erfolgreicher Silber- und Kupferabbau unter dem Namen Himmlisch Heer. |
1726 | wegen eines Wassereinbruchs bereits wieder geschlossen. |
1850 | Abbau von Schwerspat. |
1860 | Bergwerk wieder geschlossen. |
1908 | Abbau von Schwerspat durch die Gewerkschaft Irmgardglück aus Gotha.. |
1912 | Abbau eingestellt. |
1955-1971 | mit Bauaushub zugeschüttet. |
1995 | Förderkreises Historischer Bergbau Hallwangen e.V. gegründet. |
1996 | Beginn der Instandsetzungsarbeiten. |
27-MAY-2000 | Schaubergwerk eröffnet. |
2017 | Verbindung zwischen dem Stollen "Himmlisch Heer" und "Irmgardsglück" hergestellt. |
Der Freudenstädter Graben ist eine 15 km lange und 7 km breite Grabenstruktur, die im Obermiozän vor 25-10 Millionen Jahren entstanden ist. Der Graben hat auf beiden Seiten eine Störungszone, an der das Innere nach unten abgesunken ist, eine bei Freudenstadt und eine bei Hallwangen. Die entstehenden Spalten wurden etwa zeitgleich durch hydrothermale Konvektionsströmungen wieder verfüllt. Hauptsächlich wurden sie mit Quarz und Baryt (Schwerspat) verfüllt, daneben wurden aber auch sulfidische Erze abgelagert. Der Hauptgang ist 1,5 bis 2 m mächtig und steht fast senkrecht.
Das Haupterz des Reviers ist das Fahlerz, silberreiche, wismuthaltige Erze mit wechselnden Antimon- und Arsengehalten, also Tetraedrit. Die wichtigsten Minerale sind Tetraedrit (Cu, Fe)12Sb4S13, Tennantit (Cu, Fe)12AS4S13, und Annivit (wismuthaltiges Fahlerz) Cu3SbS3+Bi. Die Minerale traten nest- und fallweise sowie als schmale Schnüre eingewachsen in das Gangestein auf. In geringen Mengen trat auch Chalkopyrit (Kupferkies) CuFe2 und Emplektit (Kupferwismutglanz) Cu2SBi2S3 auf. Als Zersetzungsprodukt von kupferhaltigen Erzen trat Covellin CuS (Kupferindig) auf.
Wirtschaftlich uninteressant war der Anteil an Eisenerzen. Es gab die Eisenoxide Limonit, Goethit und Hämatit, sowie die Karbonate Malachit, Azurit, und Siderit.
Das Bergwerk Hallwangen ist ein historisches Silber-, Kupfer- und Schwerspatbergwerk. Der Ort Hallwangen wird erstmals 1075 urkundlich erwähnt, allerdings ohne den Bergbau zu erwähnen. 1498 existierte das Bergwerk allerdings schon, es wird in einem Dokument erwähnt in dem Herzog Ulrich den Silber- und Kupferbergwerken seines Landes Privilegien verleiht. 1558 erneuerte Herzog Christoph die Privilegien. Um 1560 wird der Grube ein reiches Erzvorkommen, insbesondere Kupfer und Silber, bescheinigt. Die Angaben zum Silbergehalt entsprechen 1,25 g Silber pro kg Erz. Der Bergbau endete jedoch während des 30-jährigen Kriegs, aufgrund mehrerer Wassereinbrüche und natürlich durch die Auswirkungen des Kriegs.
Der Bergbau wurde später reaktiviert, zwischen 1723 und 1726 werden Erträge von 3,1 g pro kg Erz und 15 Pfund Kupfer im Zentner Erz genannt. Von 1850 bis 1860 wurde Schwerspat abgebaut, der zuvor als Abraum galt, und als Nebenprodukt Kupfer- und Silbererze gewonnen. Er wurde zur Fabrikation von weißem Farbpigment, in der chemischen Industrie und für die Herstellung von Feuerwerk benutzt. Nach Angabe des Geologen Sandberger enthielt das Erz 1891 stolze 33,89 % Kupfer und 1,37 % Silber. Der Abbau wurde 1910 wieder aufgenommen und 1912 zum letzten Mal eingestellt, es wurden bis zu 10 Tonnen Schwerspat pro Tag abgebaut. Mehrfache Versuche ihn wieder zu aufzunehmen scheiterten. Nachdem die Versuche 1954 geendet hatten, wurde 1955 damit begonnen sie mit Bauaushub zuzuschütten. 1971 war das Bergwerk verfüllt.
Ab 1995 begann der neugegründete Förderkreis Historischer Bergbau Hallwangen e.V. das Bergwerk wieder aufzuwältigen. Im May 2000 wurde das Schaubergwerk Himmlisch Heer eröffnet. Doch der Verein arbeitet kontinuierlich weiter, und so wurde die Verbindung zwischen dem Stollen Himmlisch Heer und Irmgardsglück hergestellt. 2017 wurde der Führungsweg um Irmgardsglück erweitert. Dieser Stollen liegt unterhalb von Himmlisch Heer und durch die Erweiterung wurde der Führungsweg ein 400 m langer Rundweg. Der Name Himmlisch Heer wurde im Laufe der Jahre durch Bergwerk Hallwangen ersetzt, eine offizielle Umbenennung gab es aber wohl nicht. Zudem ist eine Vielzahl beschreibender Namen zu finden, wie zum Beispiel Besucherbergwerk in Dornstetten-Hallwangen oder Historisches Silberbergwerk Himmlisch Heer in Dornstetten-Hallwangen.