Brunnenstollen Trippstadt


Touristische Informationen:

Ort: Trippstadt
Öffnungszeiten: MAY bis AUG, nach Vereinbarung.
[2007]
Eintrittspreise: Erwachsene EUR 3.
[2007]
Typ: SubterraneaWasserversorgung
Licht: LightBeleuchtung mit Glühlampen
Dimension: L=285 m.
Führungen:
Fotografieren:
Zugänglichkeit:
Literatur:
Adresse: Trippstadter Brunnenstollen, Tourist-Information Trippstadt, Hauptstraße 26, 67705 Trippstadt, Tel: +49-6303-341, Fax: +49-6306-1529. E-mail: contact
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Geschichte

~1730 Baubeginn.
1767 fertiggestellt.
1965 stillgelegt.

Bemerkungen

Der Trippstadter Brunnenstollen ist ein Wassertunnel, der dazu diente das Wasser aus verschiedenen Quellen zu sammeln und zum Schloss und in den übrigen Ort zu leiten. Der Tunnel war begehbar und wurde im sogenannten Gegenortverfahren hergestellt, das heißt er wurde gleichzeitig von beiden Seiten vorangetrieben und die beiden Teilstollen mußten sich in der Mitte treffen. Dieses Verfahren wird bereits seit der Antike eingesetzt. Ein Teil der Anlage ist nicht unterirdisch, er wurde in offener Bauweise als Trockenmauer erstellt und mit einem Gewölbe abgedeckt.

Das Trippstadter Schloss wurde von dem Pfälzisch-Zweibrücker Baumeister und Geometer Sigmund Jakob Haeckher erbaut. Für das Barockschloß verwendete er exakt und glatt behauene Quader aus rotem Buntsandstein, vermutlich aus Steinbrüchen der näheren Umgebung. Zur gleichen Zeit hat er auch den Brunnenstollen für die Wasserversorgung von Trippstadt und das Schloss geplant und ausgeführt.

Die Besichtigung erfolg nur in kleinen Gruppen, zwischen 5 und 10 Personen, was durch die Größe des Tunnels bedingt ist. Dazu sind Fischerhosen, Regenmantel, Helm und Lampen notwendig, da der Tunnel keinerlei Ausbau besitzt. Man betritt den Tunnel durch eine 60 cm breite und 1,50 m hohe Öffnung, die durch ein schmiedeeisernes Gittertor gesichert. Man begeht den Stollen bergab, also von der Wasserfassung zum Schloss hin. Zuerst zweigt geradeaus ein 29,80 m langer Stollen ab, genannt der 1. Sauger, der eine Wasseraustrittsstelle faßt. Nach rechts folgt der Hauptsammler, ein gemauerter Raum mit Gewölbedecke, der zur Zwischenspeicherung des Wassers diente. Danach mündet von links der sogenannte 2. Sauger, eine 46,25 m langer Stollen der eine weitere Wasseraustrittsstelle faßt und zwei 50x50 cm große Lüftungsschächte besitzt.

Nun wird der eigentliche Tunnel betreten, dem man bis zur anderen Seite folgt. Da er von beiden Seiten gleichzeitig erstellt wurde, gab es einen gewissen Versatz. Man merkt das deutlich, wenn man vom sogenannten Quellbachbaulos in das Judenhübelbaulos wechselt. Der obere Teil des Stollens war zu niedrig, so ergibt sich eine Vertiefung, in der das Wasser heute einen guten halben Meter steht. Der untere Teil mußte also beim Anschluss auch tiefer gelegt werden und besitzt deshalb eine Höhe von 2,50 m. Am Südende befindet sich ein Absetzbecken, das aus zwei bzw. drei Kammern besteht. Hier wurde die Fließgeschwindigkeit des Wassers reduziert und Sand und Schwemmstoffe konnten sich absetzen. Danach wurde das klare Wasser in Wasserleitungen und Ortsbrunnen verteilt. An dieser Stelle muß man das tiefe Absetzbecken durchqueren und steht bis zur Brust im Wasser, bevor man den Ausgang erreicht.